Die Bezeichnung „Ritterstein“ geht zurück auf Karl Albrecht von Ritter (1836-1917), den Ersten Hauptvorsitzenden des Pfälzerwald-Vereins. „Die Anregung zur Errichtung solcher Orientierungssteine verdankt der Pfälzerwald-Verein seinem verdienten Mitglied und wissenschaftlichen Förderer Herrn Rechnungsrat Dr. Daniel Häberle (1864-1934) in Heidelberg. Vgl. 8. Jahresbericht des Pfälzerwald-Vereins (1910) S. 9.“ (Ritter 1916, S. 40).
Die ersten Steine wurden ab 1910 aufgestellt und beschriftet. Ab 1912 werden sie als „Ritterstein“ bezeichnet. Gegenwärtig sind 308 Rittersteine dokumentiert.
Systematik
Verbreitung
Geschichte
Besonderheiten
Unterschutzstellung
Systematik
Seit der ersten Buchveröffentlichung von Walter Eitelmann (1922-2009) im Jahr 1972 werden Rittersteine numerisch und inhaltlich systematisiert. Jedem Ritterstein ist eine fortlaufende Nummer zugeordnet, die gegenwärtig bei Nummer 307 endet. Beim Ritterstein Nr. 64 gibt es die Besonderheit, dass nachträglich ein Ritterstein mit der Nr. 64a als Richtungshinweis zum Ritterstein Nr. 64 aufgestellt wurde. Die Rittersteine 64 und 64 a sind sozusagen eine Nummer. Der 308. Ritterstein ist der „vergessene“ Ritterstein „Gerbersdell“.
Im Sommer 2022 hat der Hauptvorstand des PWV „einen neuen gravierten Gedenkstein aufstellen lassen. Dieser wurde von Martin Brandl, Bernd Wallner und Forstamtsleiter Michael Grünfelder als 307. Ritterstein des Pfälzerwald-Vereins 'eingeweiht'.“
Die inhaltliche Systematik, die ebenfalls von Eitelmann entworfen wurde, umfasst acht Kategorien (inkl. Mehrfachzuordnungen): Orientierungspunkte (172 Rittersteine), historische Siedlungen (54 Rittersteine), historische Kriegsschauplätze und Legenden (42 Rittersteine), Persönlichkeiten (27 Rittersteine), Forst- und Jagdbetrieb (21 Rittersteine), Viehwirtschaft (17 Rittersteine), historische Industrien (17 Rittersteine) sowie Holzwirtschaft und Waldwirtschaft (13 Rittersteine).
Bereits zuvor hatte sich der Namensgeber für die Rittersteine, Albrecht Ritter, an einer systematischen Einteilung versucht. „Bei der Aufzählung der Steinmarken erscheint der Text nach dem früheren Muster geordnet, indem Gegend, Standörtlichkeit und Bedeutung angeführt sind, wobei für Orientierungspunkt = O.P., für Forsthaus = F., für Ruine = R. und für Quelle = Qu. gebraucht wird.“ (Ritter 1916, S. 39).
Eine weitere Unterteilung nach Art und Form der Rittersteine berücksichtigt, dass Rittersteine neben dem „klassischen“ Sandsteinfindling auch Teil eines natürlichen Sandsteinfelsens oder Teil eines gebauten Objektes sein können. Der „klassische“ Ritterstein, wie er 1910 definiert wurde, ist ein Sandsteinfindling, in den in der Regel die Beschriftung und die Abkürzung P.W.V. für den Pfälzerwald-Verein eingemeißelt und mit gelber Farbe nachgezeichnet wurden. Sandsteinfindlinge können eine Höhe von wenigen 10er Zentimeter bis zu mehr als zwei Meter besitzen. Der Ritterstein Nr. 237 „Innungsstein“ ist der größte Stein (Sandsteinfindling) mit über zwei Metern Höhe. Knapp 270 der 308 Rittersteine zählen zu den „klassischen“ Sandsteinfindlingen.
Die Gravur und Beschriftung eines natürlichen Sandsteinfelsens wird in gut 20 Fällen als Ritterstein verzeichnet. Dabei kann es sich um prägnante Felsformationen handeln, wie zum Beispiel der „Tisch“ auf der Hohen Derst (Ritterstein Nr. 20). Oder ein in eine Felswand eingravierter Ritterstein kann eine ehemalige Burg bezeichnen. Das ist beispielsweise beim Backelstein, dem Ritterstein Nr. 220, der Fall. Es handelt sich um eine frühmittelalterliche Holzburg, die einst an die Felswand des Backelsteins angebaut war.
Knapp 20 Rittersteine sind Teil eines gebauten Objektes. Der Ritterstein kann ein Mauerstein eines Mauerwerks sein, zum Beispiel ein Schluss- oder Eckstein oder ein Stein im Türbogenbereich. Bei Eingängen in ehemalige Bergwerke ist ein Stein in der Umfassung des Mundlochs oder Stolleneingangs als Ritterstein präpariert (Spuren des Bergbaus im Pfälzerwald). Bei Brunnenfassungen ist einer der gemauerten Steine graviert und gelb beschriftet. Ein Beispiel für diesen Typus ist der Hüttenbrunnen im Edenkobener Tal.
Auf neun Rittersteinen ist eine Höhenangabe in „NN“ vermerkt. Am höchsten liegt der Stein „Hohe Derst“ mit 561 Metern über Normal Null (Hohe Derst 561 M ü NN).
Entfernung
17 Rittersteine sind mit Schrittangaben „Schr.“ versehen. Die Anzahl der Schritte reicht von 15 (Altes Forsthaus 15 Schr.) bis zu 600 Schritten (Dicke Eiche 600 Schr.). Rittersteine können bis zu einem Kilometer entfernt als „Hinweisstein“ zu einem interessanten Objekt stehen. So bei dem Stein An den drei Steinen.
Ruinen
27 Rittersteine befassen sich mit dem Thema „Ruinen“. Zum Einsatz kommen die Kürzel R. (Ruine) (R. Amönenhof), R.F. (Ruine Fortshaus) (R.F. Amsohl) und das Wort Ruine selbst (Ruine Roesselsbrunner Hof).
Gewässer
Gewässer, Quellen oder Brunnen bilden einen thematischen Schwerpunkt. 12 Rittersteine zeigen den Ursprung eines Gewässers an. Dazu zählen die „Hauptgewässer“ des Pfälzerwaldes, Queich (Ritterstein Nr. 214) , Speyerbach (Ritterstein Nr. 254, Ritterstein Nr. 272) und Wieslauter (Ritterstein Nr. 230) sowie der Hochspeyerbach (Ritterstein Nr. 272).
Kriegsereignisse
20 Rittersteine beziehen sich auf Kriegsereignisse. Dazu zählt auch der „Erste Koalitionskrieg“ (1794-1795). Es war die Zeit, als die Pfalz das erste Mal französisch wurde. Kein anderes geschichtliches Ereignis wird in dieser Breite oder Anzahl durch Inschriften auf Rittersteinen aufgegriffen. Neun Rittersteine dieser Kategorie stehen um den Steigerkopf. Das am längsten zurückliegende Kriegsgeschehen ist die Zwei-Königs-Schlacht am Hasenbuehl, die auf Ritterstein Nr. 295 mit dem Datum 2. Juli 1298 angezeigt wird.
Länge des Eintrags
Der Ritterstein mit dem kürzesten Texteintrag zeigt 4 Buchstaben: „Boll“, Nr. 83. Der Stein mit der längsten Zeichenfolge, nämlich 80 Zeichen (Nr. 304), ist ein Erinnerungsstein: „Gewidmet dem Wald- und Wanderfreund Herrn Josef Fichtner Forstmeister in Elmstein 1936 - 1956“.
Geologische Besonderheit - Verwitterung
Mehrere Rittersteine gehen auf die Verwitterungsgegebenheiten des Pfälzerwaldes ein. Die weicheren Stellen des Sandsteins werden ausgewaschen, abgetragen oder bilden Mulden, Spalten oder andere Formen aus, „Mulde, Rundekugel-, napf-oder kesselförmige Vertiefung“ (Eitelmann 2005, S. 71). Die Vertiefung, die Mulde oder Schüssel wird besonders häufig als Ritterstein angezeigt. Dazu zählen Suppenschüssel (Ritterstein Nr. 82 und Ritterstein Nr. 303), Wasserstein (Ritterstein Nr. 151 und Ritterstein Nr. 155), Boll (Ritterstein Nr. 83) oder Hirschtränke (Ritterstein Nr. 13).
Ehemalige Jagd- und Forsthäuser
16 Texteinträge auf Rittersteinen befassen sich mit ehemaligen (aufgelassenen) Forsthäusern und Jagdhäusern. Eine Zusammenstellung findet sich im Beitrag: „Höchstens noch ein Ritterstein...“ (Zeitz 2005). Es sind dies im Einzelnen:
- Ruine Altes Forsthaus - Ritterstein Nr. 126
- Ruine Badisch Jagdhaus - Ritterstein Nr. 242
- Ruine Forsthaus Alte Glashütte - Ritterstein Nr. 265
- Ruine Forsthaus Amsohl - Ritterstein Nr. 114
- Ruine Forsthaus Bloßkülb (Jagdhaus Speckheinrich) - Ritterstein Nr. 98
- Ruine Forsthaus Breitscheid - Ritterstein Nr. 120
- Ruine Forsthaus Erlenkopferhof - Ritterstein Nr. 195
- Ruine Forsthaus Grafenthalerhof - Ritterstein Nr. 291
- Ruine Forsthaus Mittlere Isenach - Ritterstein Nr. 279
- Ruine Forsthaus Mooswieserhof - Ritterstein Nr. 133
- Ruine Forsthaus Mückenwies - Ritterstein Nr. 112
- Ruine Forsthaus Siebenteil - Ritterstein Nr. 1
- Ruine Forsthaus Storrwoogerhof - Ritterstein Nr. 210
- Ruine Forsthaus Wittgenberg - Ritterstein Nr. 116
- Ruine Riessler Forsthaus - Ritterstein Nr. 197
- Ruine Stiftswalderforsthaus - Ritterstein Nr. 161
Verbreitung
Von den gegenwärtig 308 erhaltenen und dokumentierten Rittersteinen befinden sich fünf Steine außerhalb des Pfälzerwaldes. Verteilt über das 1700 Quadratkilometer große Gebiet des Pfälzerwaldes besitzen die Standorte der Rittersteine eine große Vielfalt. Man findet sie an Straßen, Wanderwegen (Balkenbrunnen), Parkplätzen, Weggabelungen, Lichtungen sowie auf Bergrücken oder abseits von Wegen „im Unterholz“ (Scheidhütte Niliusburg, Ritterstein Nr.264).
Die Inschrift eines Rittersteins bezieht sich auf einen jeweiligen Standort, einen Richtungshinweis zu einer interessanten Stelle oder auf ein geschichtliches Ereignis mit Ortsbezug. Es kann sich dabei um ein Wort ( „Hundsbrunnen“) oder ganze Zeilen ( „Stelle um welche General v. Pfau am 13. Juli 1794 fiel“) handeln. Auf fast allen Steinen ist das Kürzel „P.W.V.“ (Pfälzerwald-Verein) vermerkt, mal mit mal ohne Punkt nach den einzelnen Buchstaben. In den meisten Fällen wurde die Inschrift eingemeißelt und mit gelber Farbe ( „Fundstelle Biberkopf 1902“) ausgemalt.
Geschichte
Die Entstehung der Rittersteine geht zurück auf die frühen Jahre des Pfälzerwald-Vereins. Der Verein wurde, zunächst mit einer ersten Ortsgruppe und dann als Dachverband, in den Jahren 1902/03 gegründet (Pfälzerwaldverein 1988, S. 9ff.). Zu den Gründungsmitgliedern zählten Karl Albrecht von Ritter (1836-1917) und Daniel Häberle (1864-1934). Ritter stammte von einem Forsthaus in Kaiserslautern. Dort steht zu seinem Andenken der Ritterstein Nr.161. Häberle, der von einem Hof (Daubenbornerhof) im nördlichen Pfälzerwald stammte, war Anfang des 20. Jahrhunderts Wissenschaftler an der Heidelberger Universität. Seine Forschungsschwerpunkte lagen in der pfälzischen Heimatkunde und der Geologie. Von ihm ging der erste Impuls aus, „Orientierungssteine“ aufzustellen: „Zur dauernden Festhaltung geschichtlicher oder aus der Volkskunde merkwürdiger Bezeichnungen und gleichermaßen zur Verbesserung der Orientierung werden nach Beschluß des Hauptvorstandes – die Anregung verdanken wir Herrn Rechnungsrat Dr. Häberle – an Stellen, die nach obigen Gesichtspunkten von Bedeutung sind, Orientierungssteine errichtet. Es sind dies massige Felsklötze, die im Boden eingelassen werden und in grob eingemeißelter Schrift die Bezeichnung des betreffenden Punktes enthalten.“ (8. Jahresbericht von 1910 erstattet vom Hauptvorstand des Pfälzerwald-Vereins, Seite 8 f., Landesarchiv Speyer, Akte Palat. 777 8).
Veranlasst durch den ersten Hauptvorsitzenden des Pfälzerwald-Vereins Karl-Albrecht von Ritter wurden in Zusammenarbeit mit den Forstdienststellen die ersten Steine aufgestellt, „wo früher einmal ein Forsthaus, ein Hof oder eine Mühle gestanden, wo einmal eine bemerkenswerte Herrschaftsgrenze verlief oder wo ein besonderes geschichtliches Ereignis stattgefunden hat“ (Eitelmann 1972, Seite 8). Die Bezeichnung „Ritterstein“ wurde am 22. Januar 1912 auf der Hauptversammlung des Vereins festgelegt. Damit wurde der im Jahr 1912 aus dem Amt scheidende Karl Albrecht von Ritter gewürdigt. Der 1914 beginnende Erste Weltkrieg beendete zunächst die Aufstellung der Rittersteine. Bis dahin wurden über 200 Rittersteine errichtet.
Öffentlich bekannt gemacht wurden die Rittersteine erstmals im Mitteilungsblatt 8/9 des Pfälzerwald-Vereins vom 1. Juni 1912. Darin werden die Steine beschrieben als „rohe Sandsteine – Findlinge, die bisher schon Jahrtausende der Verwitterung widerstanden haben – von kegelplattenartiger Form […] manchmal auch an der Örtlichkeit vorhandener Felsen, auch Mauern, in welche auf kleiner glatt bearbeiteter Fläche die zugehörige Bezeichnung und der Vermerk PWV eingemeißelt wird. Die Steine erhalten eine gewisse Mächtigkeit, damit sie vor zufälliger Versetzung gesichert sind, so daß angenommen werden kann, daß sie für langen Zeitraum ihren Zweck erfüllen.“
Knapp 90 Rittersteine wurden namentlich aufgeführt sowie grob verortet und inhaltlich in wenigen Worten eingeordnet. Eine weitere Aufstellung von Rittersteinen erfolgte im Mitteilungsblatt 5/6 vom Mai/Juni 1916. Gut 50 weitere Rittersteine wurden aufgelistet. Der Artikel endet mit der Feststellung: „Hiermit beträgt die Anzahl der Steinmarken nunmehr 144.“ Erneut wurde darauf hingewiesen, dass Daniel Häberle die Aufstellung im Jahr 1910 angeregt hatte.
Von den ursprünglich 200 aufgestellten Rittersteinen waren bis zum Jahr 1916 nunmehr 144 erfasst und dokumentiert. Jedoch fehlten genaue Standortangaben. In den Jahren 1930 bis 1950 begann eine weitere Initiative zur Erstellung einer Gesamtschau der Rittersteine. Doch erst in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren gelang es Walter Eitelmann, die vollständige und genau verortete Gesamtübersicht der Rittersteine zu vollenden. Die 190 von Eitelmann dokumentierten Rittersteine wurden sukzessive im Mitteilungsblatt des Pfälzerwald-Vereins vom Sommer 1967 bis Ende 1972 aufgeführt. Ebenfalls Ende 1972 erschien dann die erste Gesamtschau in einem Buch von Walter Eitelmann. Der Titel lautete „Rittersteine im Pfälzerwald. Eine steinerne Geschichtsschreibung“.
Bereits im Vorwort zur 1. Auflage von 1972 erwähnte Eitelmann, dass geplant sei, in Zukunft weitere Rittersteine aufzustellen. Im Nachgang zur 2. Auflage von 1979 wurde im Jahre 1980 vom Pfälzerwald-Verein beschlossen, weitere 100 neue Rittersteine aufzustellen, die erstmals mit der 3. Auflage des Buches von Eitelmann veröffentlicht wurden.
In den 1990er Jahren wurden nochmals alle Gedenksteine, unter Beteiligung von Erhard Rohe, gesucht, hergerichtet, fotografiert und katalogisiert. Seit dem Jahre 2000 werden die Rittersteine von Klaus Fröhlich aus Kaiserslautern betreut.
Die 4. Auflage des Werkes von Walter Eitelmann (1998) sah eine weitere inhaltliche Erweiterung vor. 59 Wandervorschläge wurden ausgearbeitet, um eine überschaubare Anzahl von Rittersteinen jeweils in Form einer Rundwanderung erlaufen zu können. Damit einher ging die Mit-Autorenschaft von Ernst Kimmel (verst. 2018), der die Wandervorschläge erarbeitet hatte. Die bisher 5. und letzte Auflage des Buches aus dem Jahr 2005 führte nunmehr eine Anzahl von 308 Rittersteinen auf.
Bei der Frage nach der Entstehungszeit der Rittersteine ist zu berücksichtigen, daß sich diese „Entstehungszeit“ auf die Eintragung der jeweiligen Inschrift auf den Steinen bezieht. Sie steht nicht in Bezug zum Alter der Steine selbst und vernachlässigt zwangsläufig auch die Geschichte der Eintragungen auf dem jeweiligen Stein. Beispielhaft sei auf den Ritterstein Nr. 237 „Innungsstein“ verwiesen. Dort ist eine Auslegung der Gravuren aus dem 18. Jahrhundert nicht vollumfänglich möglich.
Am 5. Juli 1994 fasste der Vorstand des Pfälzerwald-Vereins den Beschluss: „Keine Ausweisung weiterer Rittersteine“ (www.pwv.de, abgerufen 24.01.19).
In aktuellen Kartenwerken (topographische Karte TK 25, Wanderkarten) sind die Standorte zum größeren Teil eingetragen. Das digitale Zeitalter hat nunmehr auch die Rittersteine erreicht. Der Pfälzerwald-Verein hat eine übersichtliche, inhaltlich knapp gehaltene aber dafür standortpräzise Übersicht auf der Internetseite von Wikipedia unter „Liste der Rittersteine“ erstellt. Darüberhinaus gibt es mehrere private Internetseiten zu den Rittersteinen.
Besonderheiten
Zu den Besonderheiten bei den Rittersteinen zählen:
- Fehler in der Rechtschreibung
- Eselsscheif - statt „Eselsschleif“
- Kath-Dann-Luth Kircge - statt „Kirche“
- Holläenderklotz - statt „Hollä(e)nderklotz“
- Rodalburspung - statt „Rodalbursprung“
- Seewog - statt „Seewoog“
- In's Legeltal - statt „In(')s“ (kurioserweise gibt es auch die korrekte Schreibweise bei Ritterstein Nr. 96 Ins Legeltal)
- Rechtschreibung in Dialektform
- Holsriese - statt „Holzriese“ - Ritterstein Nr. 121
- Zwei Rittersteine auf einem Sandsteinfindling - Ins Legeltal und Alte Schmelz
- Zwei Rittersteine stehen Rücken an Rücken - Steine Nr. 159 und Nr. 160
- Rittersteine mit der exakt gleichen Aufschrift
- „Glückauf L. v. G. 1838“, Ritterstein Nr. 9 und Ritterstein Nr. 10
- „Ehem. Eisenerzgruben“, Ritterstein Nr. 28 und Ritterstein Nr. 30
- „Hungerbrunnen“, Ritterstein Nr. 153 und Ritterstein Nr. 165
- „Welterstal“, Ritterstein Nr. 109 und Ritterstein Nr. 110
- „Wasserstein“, Ritterstein Nr. 151 und Ritterstein Nr. 155
- „Schanze 1704“, Ritterstein Nr. 2, Ritterstein Nr. 6, Ritterstein Nr. 12 (abweichend zusätzlich mit einem Pfeil versehen)
- „Am Bild“, Ritterstein Nr. 23 und Ritterstein Nr. 24
- Mehrere Rittersteine (Einträge), die auf das gleiche Ereignis oder den selben Ort verweisen, aber abweichende Inschriften tragen
- 90. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold von Bayern am 12. März 1911: Prinzregent Luitpold-Linde und abweichend davon Prinzregent Luitpold...90 Jahre
- Ins Legeltal und abweichend davon: In's Legeltal
- Suppenschuessel (Ritterstein Nr. 303) und Suppenschüssel (Ritterstein Nr. 82) (wenn auch nur leicht abweichende Aufschrift) - Mehrere Rittersteine (Einträge), die auf die gleiche Person verweisen
- Heinrich Cramer: Cramerfels, Cramerpfad (Ritterstein Nr. 42) und Ritterstein Nr. 43
- Dr. Karl Bäßler: Ritterstein Nr. 249 und Ritterstein Nr. 250
- Sandsteinfindling mit geologischen Einschlüssen zur Veranschaulichung - „Alte Glashütte“ Ritterstein Nr. 265
- Beschriftung, die auf einer falschen Annahme beruht - Rattenfels
- Gestaltung der Pfeile, die eine Richtung angeben:
- Einfacher Pfeil mit Pfeilspitze, ohne oder mit einer Feder Zur Schanze III und Augustenköpfchen
- Pfeil mit mehreren Spitzen Ritterstein Nr. 30
- Pfeil mit mehreren Federn Altes Forsthaus 15 Schr.
- Pfeil mit Richtungswechsel Moosalbsprung 40 Schr.
- Ortsangabe in einem ganzen Satz, wie „Hier stand“, „Hier befand sich“...
- Rittersteine: Nr. 197, Nr. 202, Nr. 217, Nr. 279, Nr. 288 und Nr. 289
Unterschutzstellung
Die Rittersteine im Gebiet des Landkreises Südwestpfalz sind im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler aufgeführt (GDKE 2019). Die Angaben lauten:
- Ritterstein (Nr. 1) südlich der Straße Babenthal [Bobenthal] - St. Germanshof an der Siebenteilbrücke (L 478)
Naturstein, Inschrift „Trift-Holzhof 1864-1879“
- Ritterstein (Nr. 2) auf dem Gipfel des Probstberges
Naturstein, Inschrift „Schanze 1704“
- Ritterstein (Nr. 3) zwischen Probstberg und Bobenthaler Knopf
Naturstein, Inschrift „Löffelskreuz“
- Ritterstein (Nr. 4) nodöstlich der Straße St. Germanshof - Bobenthal (L 478)
Naturstein, Inschrift „Eselsschleif“
- Ritterstein (Nr. 9) östlich des Fahrwegs am Südosthang des Kolbenberges
Sandstein, Inschrift „Glückauf L. v. G. 1838“
- Ritterstein (Nr. 10) südöstlich der Haarnadelkurve des Weges im hinteren Dackental
Naturstein, Inschrift „Glückauf L. v. G. 1838“
- Ritterstein (Nr. 17) an der L 478 oberhalb der Einmündung des Portzbachtales auf die Straße Bobenthal - Niederschlettenbach
Sandstein, Inschrift „Fundstelle Biberkopf 1902“
- Triftanlage im Storrbachtal 1835-38; Kanal in Sandsteinquaderfassung mit zugehörigen Quellen/Brunnen, Klausen (Staubecken) mit
Verschlusseinrichtungen, Brücken, Rumpel (Gefälleausgleich), Wässerungsschützer, Flößerpfad und Holzbollerplätzen - siehe dazu: Holztrift am Storrbach.
In dieser Schutzzone liegt auch der Ritterstein (Nr. 210) Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892.
(Matthias C.S. Dreyer, Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018, ergänzt 2020)
Hinweis
Die Rittersteine im Pfälzerwald waren KuLaDig-Objekte des Monats im Dezember 2019.
Internet
www.pwv.de: Pfälzerwald-Verein, Historie (abgerufen 24.01.2019)
pfalzgeschichte.de: Daniel Häberle (abgerufen 10.10.2020)
www.rheinpfalz.de: Massive Hinweise: Rittersteine im Pfälzerwald (abgerufen 07.12.2023)
Mitgliederzeitschrift des PWV (abgerufen am 20.02.2024)