Der Ritterstein „Fundstelle Biberkopf 1902“ (Ritterstein Nr. 17) befindet sich circa 800 Meter oberhalb der Einmündung des Portzbachtales am östlichen Straßenrand der Landstraße 478 zwischen den Gemeinden Bobenthal und Niederschlettenbach.
Thematische Einordnung „Fundstelle Biberkopf 1902“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Viehwirtschaft und Wolfsplage“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie wird an die Waldviehwirtschaft mit der Haltung von Pferden, Kühen, Schafen, Ziegen und Schweinen verwiesen, die einst in der Gegend eine große Bedeutung hatte. Darauf verweisen auch die Bezeichnungen Stüterhof, Stüterkopf, Roßberg, Kühunger, Stall, Schäferei oder Saupferch. Zum anderen streifte einst der gefürchtete Wolf durch den Pfälzerwald. Wölfe wurden in Gruben gefangen oder geschossen. Im Dezember 1906 wurde der letzte Wolf erlegt. Seitdem gilt der Wolf im Pfälzerwald als ausgerottet. Nur noch die Bezeichnungen, wie Wolfsdelle, -loch, -grube, -kaut oder -falle erinnern an das Vorkommen.
Spezifische Einordnung Im Jahr 1902 wurde beim Straßenbau in einer Felsspalte des Biberfelsen ein Biberkopf entdeckt. Der Fund war zu jener Zeit eine Sensation, da der Biber seit etwa 1840 in Rheinland-Pfalz als ausgestorben galt. Einst waren Biber in ganz Europa und auch im Pfälzerwald weit verbreitet. Nahe des Rittersteins fließt der Portzbach, der zusammen mit dem dichten Wald einen idealen Lebensraum für Biber bot. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Biber in fast ganz Europa ausgerottet. Gründe dafür waren vor allem die schonungslose Jagd wegen des Fleisches und des kostbaren Pelzes. Gerade das Fleisch war in der Fastenzeit sehr beliebt, denn die katholische Kirche zählte den Biber zu den Fischen auf Grund seiner Lebensweise in Gewässern und seines beschuppten Schwanzes.
Der Ritterstein ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz wie folgt verzeichnet: „Ritterstein (Nr. 17) an der L 478 oberhalb der Einmündung des Portzbachtales auf die Straße Bobenthal - Niederschlettenbach Sandstein, Inschrift “Fundstelle Biberkopf 1902„“.
Seit 1976 darf der Biber nicht mehr bejagt werden. Auswilderungsprojekte haben die Wiederansiedelung des Bibers in Rheinland-Pfalz und anderen Teilen Deutschlands erreicht.
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)
Internet www.rittersteineundmehr.de: Fundstelle Biberkopf Nr.17 (abgerufen 09.04.2018) www.bibermanagement.de: (Volltext, Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, 2003, PDF-Datei, abgerufen 09.04.2018)
Literatur
Eitelmann, Walter / Pfälzerwald-Verein e.V. (Hrsg.) (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Gedenksteine und Inschriften - Eine steinerne Geschichtsschreibung. Neustadt an der Weinstraße (5. Auflage).
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz. Denkmalverzeichnis Kreis Südwestpfalz, 2. Juli 2018. S. 5, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Südwestpfalz, abgerufen am 21.11.2018
Ritterstein „Fundstelle Biberkopf 1902“ bei Niederschlettenbach
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