Thematische Einordnung
„Tiergarten“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete.
Spezifische Einordnung
An der Stelle, an der heute der Ritterstein steht, befand sich Mitte des 16. Jahrhunderts ein Tiergarten. Dieser wurde im Jahr 1553 durch den Grafen Hans Heinrich, der den leiningischen Anteil an der Falkenburg bei Wilgartswiesen besaß, angelegt. In dieser Zeit war es modern, Tiergärten als Jagdreviere für den Adel anzulegen. Darin wurden Wildtiere gehalten, die vom Adel gejagt werden konnten. Ob der Tiergarten hier ebenfalls dem Jagdvergnügen des Grafen Hans Heinrich diente, bleibt ungeklärt. Denn an anderen Stellen wurden Tiergärten auch für die Haltung von Kühen, Ziegen oder Schafen errichtet. Der Stein steht am Rande des Naturschutzgebiet mit der Bezeichnung „Falkenburg-Tiergarten“. „P.W.V.“ ist die Abkürzung für den Pfälzerwald-Verein.
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018 und Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)