Thematische Einordnung
Der Ritterstein „Kohlplatz“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden“. Der Ritterstein bezieht sich, wie auch bei anderen Rittersteinen im Umfeld des Steigerkopfes, auf Ereignisse aus dem Ersten Koalitionskrieg (1792-1797). Die kriegsauslösenden Ursachen des Ersten Koalitionskrieges waren eine zeitlich versetzte Reaktion auf die Französische Revolution von 1789. Französische Revolutionäre hatten den Rhein als Ostgrenze Frankreichs im Visier. Eine Koalition aus (im Wesentlichen) Preußen und Österreich verfolgte die Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich (Ludwig XVI.) und versuchte, die Verbreitung revolutionärer Ideen und Reformen außerhalb von Frankreich zu unterdrücken. Der Erste Koalitionskrieg endete 1797 mit der vollständigen Besetzung des linken kurpfälzischen Rheinufers durch französische Truppen.
Spezifische Einordnung
Im Ersten Koalitionskrieg kam es in den Jahren 1794 und 1795 zu wiederholten Kampfhandlungen am Steigerkopf. Die Aufschrift des Rittersteins bezieht sich, wie auch beim Ritterstein „Pfaustein“ auf Gefechte am 13. Juli 1794. Nach dem Tod des preußischen Generals von Pfau am 13. Juli 1794 kam es zu Rückzugsgefechten der preußischen Truppen. Der Rückzug des Bataillons von Schladen unter Major von Borck führte vom Schänzel über den Benderplatz und Kohlplatz in die Rheinebene. Die Niederlage der Koalitionstruppen am Schänzel hatte einen Rückzug zum und über den Rhein zur Folge. Als Konsequenz schied Preußen nach einem Waffenstillstand mit Frankreich aus dem Krieg aus.
(Benjamin Gehrt und Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)