Thematische Einordnung
„Alte Strasse - Falkenburger Steige“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein befindet sich westlich der Burgruine Falkenburg (Eitelmann, S. 167-170). Er liegt am Beginn einer ehemaligen Straße, der Falkenburger Steige, westlich von Wilgartswiesen, im Tal am Waldrand zwischen Schloßberg und Am Esel. Sie führt über Hermersbergerhof und den Eschkopf bis nach Johanniskreuz (Tafel, s. Abbildung in der Mediengalerie). Dort stieß sie auf die vom lothringischen Salzgebiet über Lemberg, Salzwoog, Hinterweidenthal, Hauenstein und Völkersweiler zum Sattel am Scharfenberg bei Annweiler verlaufende „Alte Straße“. Die Steige ist Teil einer Altstraße aus der Kelten- und Römerzeit, die bis ins Mittelalter genutzt wurde und von Germersheim bis Bad Kreuznach reichte. Der genaue Verlauf ist nicht ganz eindeutig. Reste der Straße sind noch zu erkennen, insbesondere Wagenspuren, die sich in den felsigen Untergrund eingegraben haben.
Auf dem Ritterstein findet sich die Inschrift „Alte Strasse Falkenburger Steige“ wieder. Die Abkürzung „P.W.V.“ steht für den Pfälzerwald-Verein.
Falkenburger Steige
Steigen waren Straßen und Wege, die bergan verliefen und wichtige Verkehrswege miteinander verbanden. Sie waren Zubringerstraßen zu den großen alten Hochstraßen wie die von Johanniskreuz nach Leimen. Die Falkenburger Steige zweigt als „Alte Straße“ bei Badischloch nach Südwesten in Richtung Hermersbergerhof ab. Von dort führt sie hinunter ins Queichtal, das bereits in karolingischer Zeit besiedelt war. (Eitelmann 2005)
(Simone Brug, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2021)