Thematische Einordnung
„Hochstrasse“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete.
Spezifische Einordnung
Seit jeher ist die Pfalz stets eine Region mit wichtigen europäischen Verkehrsachsen gewesen. Bereits die Kelten, Römer und Germanen entwickelten überregional bedeutende Verkehrsachsen. Die meisten dieser Verkehrswege waren Höhenwege, die auf Kammlinien und auf Höhenrücken der Wasserscheiden die Pfalz durchzogen. Eine der wichtigsten Verbindungen war die Nord-Süd-Achse zwischen Kaiserslautern über Johanniskreuz und den Hermersbergerhof nach Hauenstein. Johanniskreuz gilt seit jeher als zentraler Knotenpunkt im Pfälzerwald, denn hier trafen und schieden sich mehrere alte Hochstraßen. Von dieser Hauptachse führten wiederum Abzweigungen in Richtung Osten. Die hier durch den Ritterstein markierte Hochstraße ist eine solche Seitenlinie in die Vorderpfalz. Sie verlief vom Harterkopf über den Bergrücken zwischen dem Hochspeyerbachtal und dem Leinbachtal über Frankenstein nach Dürkheim.
Der Ritterstein „Hochstrasse“ befindet sich direkt neben dem Ritterstein „Drei Linden“ (Ritterstein Nr. 160), der einen Orientierungspunkt der alten Hochstraße markiert. Die Abkürzung „PWV“ steht für den Pfälzerwald-Verein.
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)