Thematische Einordnung
„Fresswasen“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Viehwirtschaft und Wolfsplage“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie wird auf eine alte Tradition der Viehwirtschaft im Pfälzerwald hingewiesen. In großer Anzahl wurden Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen und Schweine in den Wald getrieben (Eitelmann 2005). Das Vieh konnte frei herumlaufend oder in Gehegen nach Futter suchen (Eicheln, Bucheckern). An diese Art der Waldbewirtschaftung erinnern die Namen Stüterhof (Studerbild), Stüterkopf, Roßberg, Kühunger, Stall, Schäferei oder Saupferch.
Der Ritterstein gehört auch zur Kategorie „Orientierungspunkte“. Die Rittersteine dieser Kategorie dienen Wanderern zur Orientierung (Eitelmann 2005) oder sollen auf besondere Orte hinweisen.
Spezifische Einordnung
Beim Ritterstein befindet sich eine Quelle und eine Schutzhütte (erbaut 1929). Dieser Platz eignete sich gut für Fuhrleute, die dort rasteten und das Vieh trinken und weiden ließen. „Freßwasen“ war ein Begriff aus dem Volksmund. In alten Akten taucht auch der Begriff „Dachslocherwasen“ auf (Eitelmann, S. 68). Die Abkürzung „P.W.V.“ bedeutet Pfälzerwald-Verein.
(Simone Brug, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)