Der Ritterstein „Altes Forsthaus 15 Schr.“ (Ritterstein Nr. 126) befindet sich östlich von Trippstadt, am Straßenrand der Bundesstraße 48 zwischen Hochspeyer und Johanniskreuz. Er steht am Rande des Scheidwalds etwa 675 Meter nördlich der Einmündung der Landstraße 503 in die Bundesstraße 48.
Thematische Einordnung „Altes Forsthaus 15 Schr.“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Eingegangene Siedlungen“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie soll an Orte erinnert werden, wo einst Menschen in einsamen Gegenden des Pfälzerwaldes gelebt und gearbeitet haben. Der Ritterstein nennt den Namen und den Ort der Wüstung. Heute sind es meist Ruinen mit verwilderten Gärten und Feldern. Gelegentlich ist das Bauwerk oder die Siedlung auch ganz verschwunden.
Spezifische Einordnung Der Ritterstein markiert das ehemalige Forsthaus der Freiherrn von Hacke, welche im Trippstadter Herrschaftsgebiet Territorial- und Jagdrechte hatten. Das Forsthaus wurde von den Freiherren von Hacke erbaut und im Jahre 1852 aufgelassen und abgerissen. Sicherlich beschäftige die Familie Hacke auch Forst- und Jagdpersonal. Es kann angenommen werden, daß deren Fröster oder Jäger das Forsthaus auch bewohnten (Zeitz 2005, S. 173).
Die Freiherrn von Hacke prägten die Ortsgemeinde Trippstadt und Umgebung maßgeblich. Freiherr Ludwig Anton von Hacke (1682-1752) wurde zum Oberjäger- und Oberforstmeister ernannt und mit dem kurpfälzischen Anteil der Herrschaft Wilenstein belehnt. Im Jahr 1728 gründete er ein Eisenhüttenwerk im Karlstal. Sein Sohn Franz Karl Josef von Hacke (1727-1780) erbte das Amt seines Vaters. Er führte verschiedene Nadelholzbäume, unter anderem bayerische Fichten, Schwarzwälder Weißtannen, Tiroler Lärchen und englische Weimutskiefern ein. In Trippstadt ließ er sich eine Sommerresidenz, das Trippstadter Schloss, bauen. Sein Sohn Karl Theodor von Hacke (unbekannt-1792) führte die forstwirtschaftlichen Interessen seines Vaters fort und war dritter und letzter Oberstjägermeister der Herrschaft Wilenstein. Als jener Freiherr 1792 verstarb, war sein Sohn noch zu jung, um sein Erbe antreten zu können. Hinzu kam, dass ab 1789 die Französische Revolution ausgebrochen war und die darauf folgenden Koalitionskriege zu einer Auflösung der Herrschaften im linksrheinischen Gebiet führten.
Im Jahre 1794 soll das damalige Forsthaus General Franz Casimir von Kleist (1736-1808) als Rückzugsstellung während der Revolutionskriege (1793-1797) gedient haben (Zeitz 2005, S. 173).
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)
Literatur
Eitelmann, Walter / Pfälzerwald-Verein e.V. (Hrsg.) (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Gedenksteine und Inschriften - Eine steinerne Geschichtsschreibung. Neustadt an der Weinstraße (5. Auflage).
Zeitz, Frank (2005)
Ein einsam Licht in dunklem Forst. Über alte Forsthäuser im Pfälzerwald. S. 173, o. O.
Ritterstein „Altes Forsthaus 15 Schr.“ bei Trippstadt
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.