Ritterstein „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892“ am Storrbach

Ritterstein Nr. 210

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Lemberg
Kreis(e): Südwestpfalz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 09′ 0,38″ N: 7° 41′ 26,62″ O 49,15011°N: 7,69073°O
Koordinate UTM 32.404.525,79 m: 5.444.967,83 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.404.563,20 m: 5.446.706,77 m
  • Ritterstein Nr. 210 „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892“ am Storrbach (2018)

    Ritterstein Nr. 210 „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892“ am Storrbach (2018)

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  • Ritterstein Nr. 210 „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892" am Storrbach (2018)

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  • Ritterstein Nr. 210 „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892“ am Storrbach (2018)

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  • Ritterstein Nr. 210 „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892“am Storrbach (2013)

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  • Ritterstein Nr. 210 "Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892" am Storrbach (1993)

    Ritterstein Nr. 210 "Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892" am Storrbach (1993)

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Der Ritterstein „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 – 1892“ befindet sich am Standort des ehemaligen Forsthauses unweit des Unterlaufes des Storrbaches. Dieser wurde 1836 zum Triftbach ausgebaut und bis zum Ende des Jahrhunderts für die Holztrift genutzt. Das gut 150 Jahre bestehende Gebäude wurde zunächst als Bauernhaus und ab 1833 im Zuge des Holztrift-Ausbaus des Storrbaches als Forsthaus genutzt. Vom Storrwoogerhof ist heute nur noch ein kleiner Rest des Kellermauerwerks zu sehen.

Thematische Einordnung
Der Ritterstein zählt zu den Kategorien historische Siedlungen, Holzwirtschaft und Holzflößerei sowie Forst- und Jagdbetrieb (Eitelmann 2005).

Die Holztrift wurde nur in einer kurzen Periode in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der „bayrischen Zeit“ der Pfalz, betrieben. Vor dem Hintergrund der durch starke Übernutzung desolaten Waldsituation sowie zur Verbesserung und Sicherung der künftigen Holzversorgung wurde durch das Königreich Bayern eine staatliche Forstverwaltung aufgebaut. Damit einhergehend wurde zugleich der Holztransport über die Fließgewässer des Pfälzerwaldes von Grund auf neu organisiert und erstmals systematisch ausgebaut. Der Ausbau des Storrbaches für die Holztrift wurde 1836 durchgeführt. Mit der Auflösung des Triftamtes Neustadt im Jahr 1881 wurde, bis auf wenige Ausnahmen, die Holztrift im Pfälzerwald eingestellt.

Der gesamte Triftanlagenbereich von der Quelle bis zur Mündung des Storrbaches ist als Denkmalzone „Triftanalage im Storrbachtal“ geschützt. Ebenso sind die Rittersteine im Bereich des Landkreises Südwestpfalz denkmalgeschützt.

Spezifische Einordnung
Der Bau des Storrwoogerhofes wird auf das Jahr 1735 datiert. Er wurde zunächst als Bauernhaus mit angefügter Ölmühle genutzt (Zeitz 2005). Ergänzend werden die Viehhaltung (Kühe, Schweine, Schafe) und die Herstellung von Pottasche zur Glasherstellung (Kaliumcarbonat aus Holzasche hergestellt) als Wirtschaftsgrundlagen des Hofes genannt (Eitelmann, 2005). Bis zum Jahr 1833 war das Gehöft in wechselndem Privatbesitz.

Im Jahre 1833 erwarb der bayrische Staat, der in dieser Zeit die Pfalz verwaltete, das Bauernhaus und wandelte es zu einem Forsthaus um. Im Jahr 1836 wurde der gesamte Storrbach zur Holztrift ausgebaut. Neben der Begradigung des Baches entstanden vor allem mehrere Triftwooge. Dazu zählten der Peterswoog und der Philippswoog sowie der rund 300 Meter vom Forsthaus entfernte Storrwoog. Bis zur Einstellung der Holztrift zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde vom Storrwoogerhof aus die Holztrift verwaltet und durchgeführt. Zu den Nutzern des Forsthauses zählten Triftmeister, Triftbeamte, Triftknechte und Forstleute. Neben dem Hauptgebäude gab es weitere nicht erhaltene Nebengebäude, die als Materiallager für den Triftbetrieb und als Scheune dienten.

(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2018)

Literatur

Albrecht, Karl-Heinz / Landkreis Pirmasens (Hrsg.) (1983)
Die südpfälzische Holztrift und ihr Ende vor 100 Jahren. (Heimatkalender für das Pirmasenser und Zweibrücker Land 1983.) S. 53-56. Rengsdorf (Westerwald).
Eitelmann, Walter / Pfälzerwald-Verein e.V. (Hrsg.) (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Gedenksteine und Inschriften - Eine steinerne Geschichtsschreibung. 158, Neustadt an der Weinstraße (5. Auflage).
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz. Denkmalverzeichnis Kreis Südwestpfalz, 2. Juli 2018. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Südwestpfalz, abgerufen am 21.11.2018
Koehler, G. (2010)
Konzept zur ökologischen Bewertung und Entwicklung der Wooge im Biosphärenreservat Pfälzerwald. (Reihe der Berichte des Fachgebietes Wasserbau und Wasserwirtschaft der TU Kaiserslautern (Bericht 20).) o. O.
Tatzel, Bernadette (1998)
Höfe, Mühlen, Wohnplätze. Kleinsiedlungen in der Pfalz. o. O. Online verfügbar: Zentralarchiv Speyer (PDF, 554 KB), abgerufen am 21.11.2018
Zeitz, Frank (2005)
Ein einsam Licht in dunklem Forst. Über alte Forsthäuser im Pfälzerwald. o. O.

Ritterstein „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892“ am Storrbach

Schlagwörter
Ort
Lemberg
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1978

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„Ritterstein „Ruine Storrwoogerhof Forsthaus 1735 - 1892“ am Storrbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-288941 (Abgerufen: 28. April 2024)
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