Der Ritterstein „Lolosruhe – Fuenf Steine“ befindet sich an einer Passhöhe mit einem Wanderparkplatz in rund 570 Meter Höhe an der Schänzelstraße. Sie führt als sogenannte Schänzelstraße von Edenkoben zum Forsthaus Heldenstein und zu den Gedenkstätten am Steigerkopf. Vom Ritterstein aus zieht sich ein rund ein Kilometer langer Wanderweg zum Schänzelturm. Die Doppelbezeichnung des Rittersteins „Lolosruhe“ und „Fuenf Steine“ weist auf zwei voneinander unabhängige Sachverhalte hin.
Thematische Einordnung „Lolosruhe – Fuenf Steine“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Die Rittersteine dieser Kategorie dienen Wanderern zur Orientierung auf Ziele oder geben Hinweise zu diesen (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung Der Ritterstein „Lolosruhe – Fuenf Steine“ steht in unmittelbarer Nähe zu einem Ensemble von fünf auf einer ebenerdigen Sandsteinplatte eingelassenen Grenzsteinen. Der Standort des Rittersteins ist in dreierlei Hinsicht außergewöhnlich.
Die Sattellage der Schänzelsträße bildet am Standort des Rittersteins eine historische Straßenkreuzung. Von der Rheinebene und Edenkoben führte bereits in früheren Jahrhunderten eine Straße nach Johanniskreuz. Aus Richtung Nord mündete an der Passhöhe in rund 570 Metern Höhe eine alte Hochstraße in die Schänzelstraße, die auf den Höhen des Haardtrandes von Neustadt kommend über Hüttenhohl entlangführte. Die alte Hochstraße ist heute ein Wanderweg.
Der Ritterstein-Namensbestandteil „Fünf Steine“ lässt vermuten, dass die „Fünf Steine“, die in unmittelbarer Nähe zum Ritterstein in eine große Sandsteinplatte eingelassen wurden, im Zusammenhang mit den Haingeraiden stehen. Der größte der „Fünf Steine“ beinhaltet eine große Zahl von eingravierten Grenzzeichen und Hausmarken, die eine Teilhabe an Waldrechten signalisierten. Es handelt sich um einen Haingeraide-Loogfelsen (Eitelmann 2005, Seite 181).
Der Ritterstein-Namensbestandteil „Lolosruhe“ weist auf eine einst an der Passhöhe aufgestellte Ruhebank hin. Es wird gerne ein Zusammenhang zu Lola Montez, einer Geliebten des bayrischen Königs Ludwig I. (1786 – 1868) hergestellt, dessen Sommerresidenz Ludwigshöhe sich wenige Kilometer talabwärts befand (Eitelmann, 2005, S.184).
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)
Literatur
Eitelmann, Walter; Kimmel, Ernst (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Eine steinerne Geschichtsschreibung. S. 422. Neustadt an der Weinstraße (5. leicht überarbeitete Auflage mit Wandervorschlägen).
Gödel, Otto / Pfälzerwald-Verein e.V. (Hrsg.) (1985)
Innungsstein, Lolosruhe, Loogfelsen. Drei weitere Denkmäler der 4. und 5. Haingeraide. In: Pfälzerwald - Mitgliederzeitschrift des Pfälzerwald-Vereins, S. 7-8. S. 7, Neustadt an der Weinstraße.
Ritterstein „Lolosruhe - Fuenf Steine“ an der Schänzelstraße
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