Der Eintrag ist über zwei Zeilen verteilt: „HUETTENHOHL / RUINE ALTE HUETTE“. Darunter rechts ist der Eintrag „P.W.V.“ eingemeißelt. Die Abkürzung steht für Pfälzerwald-Verein. Der Stein ist ein nach oben spitz zulaufender Sandsteinfindling. Die Einträge sind mit gelber Farbe bemalt.
Thematische Einordnung
„Huettenhohl Ruine alte Huette“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete (nach Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung
Der Stein steht an einer Stelle, an der von Süden her eine Zubringerstraße von Sankt Martin auf die alte Römerstraße stieß. Diese führte von Neustadt an der Weinstraße über Hüttenhohl, Lolosruhe und Heldenstein nach Taubensuhl und Johanniskreuz. Am Totenkopf zweigt der Alte Weinweg ab, wohl ebenfalls eine alte Handelsroute.
Mauerreste und Steinquader am Standort des Rittersteins Nr. 239 enthielten rätselhafte Inschriften. Sie wurden dem früheren Volksglauben nach den Römern zugeschrieben. Dies führte zur Vermutung, an dieser Stelle habe eine römische Wachstube gestanden. Sie diente den Römern als Unterstand zur Überwachung der Straße.
Nach einer anderen Theorie war die Hütte zum Schutz von Fuhrleuten (alter Fuhrmannsweg) errichtet worden. Die eingravierten Zeichen in den Steinquadern stammten demnach von Hirten und Geraidebauern und stellten Hauszeichen dar. Derartige Gravuren finden sich im Pfälzerwald häufig. Unter anderem am Innungsstein im Edenkobener Tal. Ein weiteres Beispiel sind die Eintragungen am Kanzelkopf. Eines dieser Zeichen am Hüttenhohl findet sich an anderer Stelle wieder, nämlich im Türsturz der Ruine Hirtenhütte - Saupferch im oberen Kaltenbrunnertal (Eitelmann 2005, S. 185-186).
Die Bezeichnung „Hütte“ bedarf keiner weiteren Erläuterung. Der Namensbestandteil „hohl“ leitet sich von dem mittelhochdeutschen „hol“ ab, das „ausgehöhlt, vertieft“ bedeutet (Dolch/Grreule 1991, S. 524). Im Zusammenhang mit der abgegangenen Wüstung „Hohlbrunn“ konnte eine Quelle nachgewiesen werden, die sich ein „Bett gegraben hatte“ und dem Hof den Namen gab (Dolch/Grreule 1991, S. 225).
Der nächste Ritterstein in Richtung Totenkopf ist die Nummer Nr. 246, Strassendamm, der sich ebenfalls auf die alte Handelsstraße bezieht.
Quelle
Matthias Dreyer, mündlicher Hinweis (Römerwachstube), Club Sellemols (Historienfreunde Maikammer-Alsterweiler) 2019
(Simone Brug, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)