Thematische Einordnung
„Biedenbacherwoog“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Holzwirtschaft und Holzflößerei“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie soll an das untergegangene Gewerbe der Holzwirtschaft und Holzflößerei im Pfälzerwald erinnert werden (Eitelmann 2005, S. 17). 1906 wurde der Triftbetrieb eingestellt. Lediglich Klausen, Wooge und ausgebaute Bachläufe sind bis heute erhalten geblieben.
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein markiert den Biedenbacher Woog, einen von ehemals insgesamt fünf Woogen des Leinbachs. Die Inschrift des Rittersteins ist am Wehr zu finden. Es handelt sich um den „typischen“ Rittersteineintrag, hier in gelben Großbuchstaben. Rechts unterhalb findet sich das Kürzel PWV für den Pfälzerwald-Verein.
Eine Klause wird in der Pfalz auch als Woog bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen künstlich angelegten Stausee mit gemauerten Dämmen und Ausflussöffnungen. Die hier getrifteten Scheite hatten eine Länge zwischen einem und 1,75 Metern und fanden vor allem als Brennholz Verwendung.
Das Trifthandwerk im Leinbachtal entwickelte sich im 19. Jahrhundert. Das Holz aus dem Leinbachtal wurde bis in die Oberrheinniederung getriftet, wo es von den Holzknechten bei sogenannten Holzhöfen wieder aus dem Wasser herausgehoben wurde. Getriftet wurde am Biedenbacher Woog nur im März und April, da so Wiesenschäden vermieden werden konnten und der Leinbach in diesem Zeitraum den höchsten Wasserstand aufweisen konnte.
Der Biedenbacherwoog ist einer der am besten in seiner ursprünglichen Form erhaltenen Wooge im Leinbachtal. Einmal im Jahr wird hier das Triftfest gefeiert, bei dem Triftvorführungen gezeigt werden, um so an die traditionelle Arbeitsweise zu erinnern.
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)
Internet
www.leinbachtal.de: Station 10: Das Triftsystem (abgerufen 14.12.2018)