Thematische Einordnung
„Wieslauter-Ursprung“ (abweichende Schreibweise nach Eitelmann) ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Es handelt sich um Orts- und Namensbezeichnungen, die dem Wanderer im Gelände zur Orientierung dienen (Eitelmann 2005, S. 16), Bedeutungsgruppe a.
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein zeigt eine ungewöhnliche Ausgestaltung. Die Inschrift ist, nicht wie bei anderen Rittersteinen in den Stein geschlagen. Vielmehr sind drei „Kartuschen“ auf dem Stein befestigt. Die Längsseiten sind leicht geschwungen, an den schmalen Seiten sind jeweils zwei Zacken ausgearbeitet. In der Kartusche oben steht „WIESLAUTER“, darunter „URSPRUNG“ und rechts unten das Kürzel „P.W.V.“. Die Abkürzung steht für den Pfälzerwald-Verein.
„Die Wieslauter entspringt im oberen Wieslautergrund auf dem ehemaligen Hofgrundbesitz des Wieslauterhofes aus einer mit Sandsteinen gefaßten Quelle direkt aus der westlichen Böschung des Waldweges.“ (Eitelmann 2005, S. 173). Der Standort des Rittersteins markiert den Ursprung der Wieslauter (Lauter), also ihre Quelle.
Die Wieslauter passiert mehrere Rittersteine. Darunter die Steine mit den Bezeichnungen Vogelshütte (Nr. 38), Kunzelmannsgut (Nr. 39), Trifthof (Nr. 1). Die Wieslauter „endet“ an der deutsch-französischen Grenze: „Ab der Siebenteilbrücke wird die Wieslauter zum Grenzfluß, erreicht beim St. Germanshof die Grenze zu Frankreich und fließt, nunmehr “Lauter„ genannt, hinüber ins Elsaß bis nach Weißenburg.“ (Eitelmann 2005, S. 175).
Der Beitrag Lauter (Fluss) bietet eine umfassende Erklärung der beiden Begriffe „Wieslauter“ und „Lauter“ an.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)