Thematische Einordnung
„Franzosenwoog“ ist nach der Kategorisierung von Eitelmann (2005) ein Ritterstein aus den Kategorien „Orientierungspunkte“ und „Holzwirtschaft und Holzflößerei“.
Rittersteine aus der Kategorie „Orientierungspunkte“ sollen dem Wanderer die Orientierung erleichtern. Sie geben auch Hinweise auf bemerkenswerte Stellen im Gelände. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen oder Angaben über Grenzen und Herrschaftsgebiete.
Mit den Rittersteinen aus der Kategorie „Holzwirtschaft und Holzflößerei“ soll an das Gewerbe der Holztrift im Pfälzerwald erinnert werden. Das Gewerbe erlebte seinen Höhepunkt in der bayerischen Zeit der Pfalz. Der staatliche Triftbetrieb wurde im Jahre 1906 eingestellt. Klausen, Wooge, Rampen und ausgebaute Bachläufe sind die heute noch erkennbaren Reste.
Spezifische Einordnung
Der Franzosenwoog ist ein Stauweiher mit gemauerten Damm und einer sehr markanten Abflussöffnung. Der Woog wurde im Jahre 1828 errichtet. Er staute das Wasser des Hochspeyerbachs für die Holztrift auf. Seinen Namen erhielt er vom naheliegenden Franzosental, das in das Hochspeyertal mündet. Franzosental, Franzosenkopf und Franzosenhalde sind Namensgebungen, die von französischen Familien eingeführt wurden, die sich nach dem Dreißigjährigen Krieg hier niederließen. Am Auslaufbauwerk sind noch die Öffnungen für die Haltevorrichtungen des Wehres zu erkennen. Die Abmessungen des Wooges sind im Gelände nicht mehr erkennbar.
Der Franzosenwoog ist heute trocken gefallen. Die Ritterstein-typsiche Inschrift ist am zerstörten Wehr auf dem rechten von zwei mächtigen Sandsteinblöcken aufgetragen: „FRANZOSEN / WOOG“. Links daneben steht das Kürzel P W V. für den Pfälzerwald-Verein.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)