Thematische Einordnung
„Wasserstein“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein Nr. 155 und der Ritterstein Nr. 151 südwestlich von Weidenthal (zwischen Eselsohler Berg, Hohe Loog und Wassersteiner Berg) sind beide mit der Bezeichnung „Wasserstein“ beschriftet. Die identische Namensgebung ist auf denselben Hintergrund zurückzuführen. Beide Rittersteine weisen auf eine erdverbundene horizontale Felsplatte mit einer wannen-, schüssel-, napf- oder kesselartigen Vertiefung hin, die sich in unmittelbarer Nähe zu dem jeweiligen Ritterstein befindet (Eitelmann 2005).
Der „Wasserstein“ ist eine Felsplatte mit einer kessel- oder schüsselförmigen Vertiefung, in der sich Regenwasser sammelt. Diese Vertiefungen entstehen durch Erosion des vorherrschenden Sandsteins und sind in gleicher Form häufiger auf Berghöhen des Pfälzerwaldes zu finden. Die Form und Tiefe der Mulden kann stark variieren. Es gibt Wassersteine mit größeren und wannenartigen Einsenkungen oder kleinere, aber dafür tiefere und schüssel-, napf-, kegel- oder kesselartigen und meist runden oder ovalen Vertiefungen. Umgangssprachlich werden Wassersteine oftmals auch als Suppenschüssel, Hirschtränke, Boll oder Wannenstein bezeichnet. „Nach Häberle sollen diese Gebilde Verwitterungserscheinungen im Buntsandstein sein.“ (Eitelmann 2005, S. 71).
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)