Thematische Einordnung
„Glashütte 1767“ ist ein Ritterstein aus den beiden Kategorien „Eingegangene Siedlungen“ und „Industrien im Pfälzerwald“.
Mit den Rittersteinen aus der Kategorie „Eingegangene Siedlungen“ soll an Orte erinnert werden, wo einst Menschen in einsamen Gegenden des Pfälzerwaldes gelebt und gearbeitet haben. Der Ritterstein nennt den Namen und den Ort der Wüstung. Heute sind es meist verlassene oder zerfallene Ruinen mit verwilderten Gärten und Feldern oder sie sind gänzlich verschwunden.
Rittersteine aus der Kategorie „Industrien im Pfälzerwald“ erinnern an eine ehemalige Ortsbenennung eines Gewerbezweiges. Auf Grund des Waldreichtums und des ausreichenden Wasservorkommens siedelten sich vor allem vor allem in Tälern Mahlmühlen, Sägemühlen oder Papierfabriken im Pfälzerwald an. Aber auch der Reichtum an Bodenschätzen, wie Silber, Blei, Kupfer oder Eisen ermöglichten die Ansiedlung von Erzhütten, Schmelzen, Hammerwerken oder Schmiede. Heute sind nur noch verfallene Stolleneingänge, bemooste Schutthalden oder einzelne Erzbrocken im Wald zu finden und viele weitere Spuren des Bergbaus.
Spezifische Einordnung
An dieser Stelle stand einst vermutlich die älteste von drei Glashütten, die früher bei Mölschbach betrieben wurden. Die Glashütte im Westerbachtal (heute Eulental), auf die der Ritterstein „Glashütte 1767“ hinweist, wurde wahrscheinlich bereits im 16. Jahrhundert oder spätestens kurz nach der Jahrhundertwende errichtet. Die Errichtung dieser Hütte geht auf den Glasmacher Georg Greyner zurück. Ihm wurde 1602 die Befugnis erteilt, im zur Burg Wilenstein gehörenden Falkensteiner Waldgebiet, eine Glashütte auf 20 Jahre zu errichten. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde die Hütte allerdings schon wieder zerstört. Zwar wurde sie anschließend wieder aufgebaut, im Jahre 1767 wurde sie aber wieder verlassen, woraufhin sie zerfiel. (Eitelmann, S. 95)
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)