Thematische Einordnung
„Dr. Sprater + Pfad Erbaut 1953“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Ehrung von Persönlichkeiten“. Mit den Rittersteinen dieser Kategorie sollen Personen geehrt werden, die sich um die Pfalz oder den Pfälzerwald verdient gemacht haben.
Spezifische Einordnung
Friedrich Sprater (1884-1952), ein gebürtiger Neustadter, war ein Wissenschaftler (Prähistoriker) der Pfalz. Er hat sich für den Pfälzerwald-Verein und dessen Belange eingesetzt. Sprater studierte klassische Archäologie in München. Er war Konservator und später (1920-1949) Direktor des Historischen Museums der Pfalz in Speyer. Er war auch Gründungsmitglieder der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften. Zudem begleitete er viele archäologische Ausgrabungen und verfasste hunderte wissenschaftlicher Abhandlungen, wohl an die 400 Stück (Carl 1998). Sie beschäftigten sich in der Vielzahl ebenfalls mit der Geschichte der Pfalz. Die Rolle Spraters in der NS-Zeit ist hoch umstritten und steht in der Kritik. Er war NSDAP-Mitglied und arbeitete auch unter deren rasseideologischen Gesichtspunkten. In seiner Promotion (1907) untersuchte er „Rasse und Kultur der jüngeren Steinzeit in der Rheinpfalz“. Nach 1945 ließ er belastendes Aktenmaterial im Historischen Museum der Pfalz vernichten.
Spraters Verdienste um den Pfälzerwald-Verein wurden mit dem am 08.11.1953 eröffneten neu angelegten Südpfad (Dr.-Sprater-Pfad) zum Kesselberg geehrt. Der Ritterstein Nr. 185 befindet sich an diesem Pfad.
(Benjamin Gehrt, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)
Internet
museum.speyer.de: Historisches Museum der Pfalz (abgerufen 03.09.2018)
pfgw.hypotheses.org: Pfälzische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (abgerufen 29.11.2018)
Präsentation erster Ergebnisse des Forschungsprojekts „Speyer im Nationalsozialismus“ (abgerufen am 05.02.2024)
Rheinpfalz-Artikel zur NS-Vergangenheit u.a. Dr. Sprater
Wikipedia-Eintrag zu Friedrich Sprater