Thematische Einordnung
„R. F. Amsohl“ ist ein Ritterstein aus den Kategorien „Eingegangene Siedlungen“ und „Forst- und Jagdbetrieb“.
Mit den Rittersteinen aus der Kategorie „Eingegangene Siedlungen“ soll an Orte erinnert werden, wo einst Menschen in einsamen Gegenden des Pfälzerwaldes gelebt und gearbeitet haben. Der Ritterstein nennt den Namen und den Ort der Wüstung. Heute sind es meist verlassene oder zerfallene Ruinen mit verwilderten Gärten und Feldern oder sie sind gänzlich verschwunden.
Mit den Rittersteinen aus der Kategorie „Forst- und Jagdbetrieb“ soll an einstige Waldabteilungen, Hütten, Quellen oder Bäumen im Pfälzerwald erinnert werden, die in Verbindung mit dem Forst- und Jagdbetrieb standen. Die Jagdhäuser wurden von pfälzischen Fürsten und Herren für die Jagdfreude der Jäger errichtet. Neben diesen sind teilweise auch noch Forsthäuser oder deren Ruinen im Wald zu finden (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein markiert den Standort des ehemaligen Forsthauses „Amsohl“. Es wurde auch „Fichtenforsthaus“ genannt. Im Jahre 1874 zog der Förster nach Hochspeyer und das Forsthaus Amsohl wurde abgerissen (Zeitz 2005). Sohl bezeichnet die Suhle, wie wir sie im Pfälzerwald in vielen Namensbestandteilen finden (Forsthaus Schwarzsohl). Schwierige zu deuten ist der Wortteil „Am“. Nahe läge eine örtliche Bezeichnung, im Sinne „an der Suhle“. Die ursprüngliche Bezeichnung lautet wohl „Amselsohl“. In der Abschwächungsform dann „Amtssohl“ und schließlilch „Amsohl“ (Zeitz 2005, S. 181). Die Aufgabe des Standortes erfolgte um das Jahr 1874, vermutlich wegen baulicher Mängel (Zeitz 2005).
Der Ritterstein ist ein aufrecht stehender Sandsteinfindling. Er zeigt die Inschrift: R.F.AMSOHL. Rechts unten ist das Kürzel P W V zu erkennen, das für den Pfälzerwald-Verein steht.
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)