Thematische Einordnung
„Meisenkopfersohl“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein markiert eine alte Lehmgrube. Eine solche Sohle oder auch Suhle genannt ist eine Wasserstelle mit lehmigem und wasserundurchlässigem Untergrund, in der sich Schwarzwild gerne suhlt. Das Wälzen im Schlamm dient der Beseitigung von Ungeziefer und dem Schutz vor Insektenstichen.
Nach dem Schlammbad reiben sich die Tiere an Baumstämmen, um sich von dem überschüssigen Schlamm im Fell zu befreien. Jäger bezeichnen diese Bäume als Malbäume. Zu erkennen sind diese an dem Schmutz am Stamm (Eitelmann 2005).
Im näheren Umfeld des Steines finden sich derartige Suhlen, die auch heute noch von Schwarzwild genutzt werden.
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)