Thematische Einordnung
„Weg erbaut Frh. v. Hacke 1737“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Holzwirtschaft und Holzflößerei“. Der Begriff „Holzflößerei“ ist nicht ganz zutreffend, denn im Pfälzerwald gab es nie Holzflößerei, sondern nur eine (kleinere) Holztrift. Unter Holztrift ist der ungebundene Transport von rund einem Meter langen Holzscheiten in Fließgewässern zu verstehen.
Die Holzscheite wurden über Jahrhunderte unter Zuhilfenahme von aufgestauten Wogen über die Bäche des Pfälzerwaldes in waldarme Siedlungsbereiche, insbesondere die Rheinebene, „getriftet“, um dort als Brennholz zu dienen. Im Gegensatz zur Holztrift bezieht sich die Holzflößerei auf den Transport von ganzen Baumstämmen, die zu Flößen gebunden, beispielsweise zum Schiffsbau in die Niederlande transportiert wurden. Pfälzerwald-Gewässer besaßen jedoch nie die notwendige Dimension und Wasserkraft, um Baumstammflöße zu transportieren.
Die Holztrift im Pfälzerwald hat eine bis ins Mittelalter zurückreichende Geschichte. Aus heutiger Sicht ist die Phase der Holztrift im 19. Jahrhundert, als die Pfalz bayrisch regiert wurde, von herausragender Bedeutung. Denn die heute noch vorhandenen Relikte der Holztrift stammen überwiegend aus dem 19. Jahrhundert.
Spezifische Einordnung
Im Jahre 1737 ließ Freiherr Ludwig Anton von Hacke (1682-1752),Oberststallmeister im Fürstentum Pfalz-Neuburg, diesen Waldfuhrweg erbauen. Der Weg wird auch Riesenbergerweg genannt. Da zu dieser Zeit das dortige Waldgebiet noch sehr unwegsam war und das Herabschaffen der Hölzer ins Tal große Schwierigkeiten bereitete, erhoffte man durch den Bau eines Weges Erleichterungen beim Abtransport. Am unteren Ende des Weges bezeichnet ein Ritterstein (Nr. 121) die dort erbaute Holzriese (Eitelmann, 102-103).
(Simone Brug, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2021)