Thematische Einordnung
„Eisenschmelze“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Industrien im Pfälzerwald“. Rittersteine aus dieser Kategorie verweisen auf Industrieanlagen, wie Mahlmühlen, Sägemühlen, Papierfabriken. Dort wo sich Erze fanden, entstanden auch Schmelzen, Hammerwerke und Schmieden (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein markiert den Standort der ehemaligen Eisenschmelze auch „Neue Schmelze“ genannt. Die alte Schmelze stand im Aschbachertal. Sie soll um das Jahr 1720 entstanden sein. Die verschiedentlich angenommene Stilllegung im Jahre 1728 ist wohl zu früh, die Jahre 1742/3 scheinen wohl richtig zu sein (Wallner 2005, S. 188).
Die neue Schmelze, verschiedentlich auch „Trippstadter Schmelz“ genannt könnte nach der Stilllegung der alten Schmelze entstanden sein. Interessanterweise werden aber im Jahre 1743 zwei Hochöfen erwähnt, einer davon im Karlstal. Insofern liefen beide Schmelzen wohl einige Jahre parallel. Jedenfalls stand die neue Schmelz nach 1742 „stetig in Betrieb“ (Wallner 2005, S. 189). Freiherr von Gienanth pachtete die Schmelze im Jahre 1771 und erwarb sie dann im Jahre 1804. Die Einstellung des Betriebs fand im Jahre 1863 statt (Walling 2005, S. 189). Die „Erze kamen anfänglich aus den Reichswaldgruben und der Grube bei Siegelbach. Später wurden auch Erze aus dem Langental bei Imsbach und ab etwa 1814 aus Rheinhessen bezogen“ (Walling 2005, S. 189).
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2019)