Thematische Einordnung
„Hexlerhütte“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Eingegangene Siedlungen“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie soll an Orte erinnert werden, wo einst Menschen gelebt und gearbeitet haben. Der Ritterstein nennt den Namen und den Ort der Wüstung (abgegangene Siedlung). Heute sind es meist verlassene oder zerfallene Ruinen mit verwilderten Gärten und Feldern. Zum Teil sind die Siedlungspuren gänzlich verschwunden (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung
Im Erlenbachtal, südwestlich des Dorfes Speyerbrunn gelegen, soll der Ritterstein an ein ehemaliges Gehöft erinnern. Aus dieser ehemaligen Ansiedlung ist wohl auch die kleine Ortschaft Erlenbach entstanden. Die ursprüngliche Bezeichnung Hexlerhütte fand sich auf einer Karte aus dem Jahre 1788. Die Hütte am Erlenbach soll Holzflößern gedient haben. Hinweise dafür geben zum einen die Hexlerklause (Woog) beim Hof Erlenbach. Zudem liegt die Waldabteilung Hexlereck unweit nordöstlich von Erlenbach (Eitelmann 2005). Einen Hinweis in diese Richtung gibt auch der nahegelegene Augustenwoog am vorbeifließenden Erlenbach.
Eine weitere Deutung der Hexlerhütte ergibt sich aus dem Familiennamen Hexemer, mit den Schreibweisen „Hecksemer, Hexamer, Hexsler“. Der ersten Ansiedler im Erlenbachtal war „Jakob Hexemer“. Johann Jakob Hexemer (geb. 13.06.1720 in Rinnthal-verm. 1787) ist wohl im Jahre 1754 nach Erlenbach gekommen (Ullrich 2008, S. 200). Jedenfalls wird er im reformierten Kirchenbuch Elmstein im Jahre 1761 verzeichnet. Die Familie Hexemer (Ehefrau Anna Katharina Eberle und 6 Kinder) soll in der Hexlerhütte gewohnt haben. Johann Jakob Hexemer lebte zeitweise auf der Ziegelhütte bei Trippstadt (1747) und auf der Moosalbermühle (1750) (Ullrich 2008, S. 200). Später taucht nochmals ein Großneffe, namens Philipp Heinrich Hexemer (1777-1836) auf. Er war in Wilgartswiesen geboren und verstarb in Erlenbach (Ullrich 2008, S. 200).
Der Ritterstein ist ein oben abgeflachter an den Seiten rund auslaufender Sandsteinfindling und trägt die Inschrift: HEXLERHÜTTE. Unter der Eintragung ist das Kürzel P.W.V. zu sehen, das für Pfälzerwald-Verein steht.
(Simone Brug, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)