Thematische Einordnung
„Ehem. Eisenerzgruben“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Industrien im Pfälzerwald“ (systematisiert nach: Eitelmann, 2005). Rittersteine aus dieser Kategorie erinnern an eine ehemalige Ortsbenennung eines Gewerbezweiges. Auf Grund des Waldreichtums und des ausreichenden Wasservorkommens entstanden vor allem in Tälern Mahlmühlen, Sägemühlen oder Papierfabriken im Pfälzerwald. Aber auch der Reichtum an Bodenschätzen, wie Silber, Blei, Kupfer oder Eisen ermöglichten die Ansiedlung von Erzhütten, Schmelzen, Hammerwerken oder Schmiede. Heute sind nur noch verfallene Stolleneingänge, bemooste Schutthalden oder einzelne Erzbrocken im Wald zu finden.
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein „Ehem. Eisenerzgruben“ steht in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Grube, deren Relikte in der Waldabteilung Hermannswoog heute noch erkennbar sind. Ein Schild, wenige Meter neben dem Ritterstein, verweist auf eine Eisenerzader im Sandstein. Weniger Zehnermeter weiter östlich sind weitere Schurfreste und Stollenrösche sichtbar.
Nach Schürfungen begann der Abbau in den Gruben südlich und südöstlich von Böllenborn im Jahr 1764 durch die Eisenhütte Schönau. Nach mehreren Unterbrechungen endete die Erzgewinnung bereits 1785 wieder. Das geförderte Eisenerz wurde nach Schönau transportiert und dort verhüttet (LGB, 2005: S. 56/57).
Die Saarpfalz-Erzbergbau A.G. startete 1937 den Versuch die Gruben um Böllenborn wieder in Betrieb zu nehmen. Der Versuch blieb allerdings erfolglos, weshalb die Gruben wieder stillgelegt wurden.
(Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)