Der Ritterstein „R. Jagdhaus“ (Ritterstein Nr. 97) befindet sich westlich von Iggelbach an einem Wanderweg ca. 200 Meter südöstlich der Lönshütte.
Thematische Einordnung „R. Jagdhaus“ ist ein Ritterstein aus den Kategorien „Eingegangene Siedlungen“, „Forst- und Jagdbetrieb“ und „Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden“. Mit den Rittersteinen aus der Kategorie „Eingegangene Siedlungen“ soll an Orte im Pfälzerwald erinnert werden. Dort lebten und arbeiteten Menschen in einsamen Gegenden. Der Ritterstein nennt den Namen und den Ort der Wüstung. Heute sind es meist verlassene oder zerfallene Ruinen. Der Ritterstein zählt laut Eitelmann noch zu zwei weiteren Kategorien. Zum einen zur Kategorie „Forst- und Jagdbetrieb“. Hier soll an einstige Waldabteilungen, Hütten, Quellen oder Bäumen im Pfälzerwald erinnert werden. Sie standen in Verbindung mit dem Forst- und Jagdbetrieb. Die Jagdhäuser wurden von pfälzischen Fürsten und Herren für die „Jagdfreude der Jäger“ errichtet. Und zum anderen auch noch zur Kategorie „Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden“. Hier wird von mancher unkriegerischer Begebenheit in Form von Legenden im Volk weitererzählt (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung Das kurpfälzische Jagdhaus wurde von Pfalzgraf Johann Kasimir (1543-1592) - der sogenannte Jäger von Kurpfalz aus dem bekannten Lied - erbaut und später als Forsthaus verwendet. Mauerreste, die erst 1980 freigelegt wurden, zeigen noch vom Standort des Forsthauses. 1836 wurde es erstmals erwähnt und sollte alsbald einer sagenhaften Schicksalsfügung den frühen Untergang gebracht haben. 1850 wurde die Forstdiensstelle nämlich nach Iggelbach verlegt, da der damalige Förster Guggenbühl dem Forsthaus Gespenster nachsagte. Angeblich sollen Gespenster die Gegend um das Forsthaus unsicher gemacht haben. Eine Eisentafel die im Innern der Ruine aufgestellt wurde, informiert über den historischen Werdegang des ehemaligen Jagdhauses.
Eine eiserne Informationstafel zum ehemaligen Forsthaus „Jagdhaus“ befindet sich auf einem Stein. Ihre Inschrift lautet: Forsthaus „Jagdhaus“ 1576 Pfalzgraf Johann Casimir - Jäger aus Kurpfalz - jagt hier auf Hirsch und Auerhahn. ebenso seine Nachfolger 1592 Kurfürst Friedrich IV 1749 Erste Bestandsbeschreibung des „Jagdhauses am Speckheinrichweg“ 1785 „Grundriß des Elmsteiner Gewäldes“ enthält Haupt- und Nebengebäude. Förster Caspar Osterheld 1822 Förster Jakob Mantel (Bayer) 11. Juli Förster Friedrich Hoffmann zieht nach 1833 Iggelbach um. Abbruch des Hauses.
Die Abkürzung „PWV“ steht für den Pfälzerwald-Verein.
(Simone Brug, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2021)
Literatur
Eitelmann, Walter; Kimmel, Ernst (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Eine steinerne Geschichtsschreibung. S. 422. S. 82-83, Neustadt an der Weinstraße (5. leicht überarbeitete Auflage mit Wandervorschlägen).
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