Thematische Einordnung
„Otterbergersohl“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete.
Spezifische Einordnung
Der Ritterstein markiert die Lage einer Wasserstelle, an der einst Tiere getränkt wurden. Deren Bezeichnung ist auf den ehemaligen Otterberger Klosterbesitz zurückzuführen. Die Abkürzung „PWV“ steht für den Pfälzerwald-Verein.
Die Viehtränke befand sich an der alten Straße, die Perlenburg, Breitenau, Espensteig, Aspach, Otterberger Sohl, Stall und Waldleiningen miteinander verband.
Das Waldgebiet war zusammen mit dem Hilsberger Hof, einst ein fränkischer Königshof und später Stüterhof genannt, eine Schenkung der Leininger an das Zisterzienserkloster Otterberg. Im Jahr 1195 wurde die Schenkung bestätigt. Das Otterberger Waldgebiet, später Stüterwald genannt, lag für die Mönche sehr weit abseits und war nur über die bereits erwähnte alte Straße zu erreichen. Die Mönche des Klosters betrieben dort eine Pferdezucht.
Als das Kloster wirtschaftlich sein Ende fand, erwarb der Kurfürst Ludwig III. (1378-1436) im Jahr 1426 den Hof, das dazugehörige Otterberger Waldgebiet sowie die 80 Wildpferde, welche für seine Ritterschaft und das Heer eingesetzt wurden. Der Kurfürst ernannte den Hof zum Haupt- und Landesgestüt.
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)