Thematische Einordnung
„Löffels-Kreuz“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie werden Ort und Zeit eines Ereignisses oder einer Legende bezeichnet. Seit jeher war die Pfalz Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen, weshalb Schanzen, Verhaue und Wälle gebaut und Schlachten geschlagen wurden. Auch manche andere Begebenheit wird in Form von Legenden überliefert.
Spezifische Einordnung
Neben dem Ritterstein sollen Reste eines alten Kreuzes oder eines Bildstocks stehen (Eitelmann 2005, S.24). Dahinter steckt folgende Geschichte:
Hertwig Eckbrecht von Dürkheim der Schwarze, der Ritter vom Drachenfels, war ein wilder und ungestümer Geselle. In den Jahren um 1435 hat er immer wieder, den 1427 mit dem Abt von Weißenburg geschlossenen Frieden um die Rechte an der (Wies-) Lauter, gebrochen. Die Flößerei auf der Lauter gehörte dem Kloster Weißenburg und wurde immer wieder durch die Kriegsknechte des Ritters vom Drachenfels heimgesucht. Die Bürger aus Niederschlettenbach, Bobenthal und Bundenthal flößten schon seit über 50 Jahren für den Abt von Weißenburg Holz. Der Ritter und seine Knechte hinderten sie daran, verjagten sie oder nahmen sie gefangen, um dem Kloster zu schaden. Als ein Conventsherr der Abtei Weißenburg, der Herr von Gundelfingen von einer Vergleichsverhandlung heimwärts ritt, wurde er ermordet. Das Steinkreuz sollte an die Ermordung des Conventsherren erinnern. Die Bedeutung der Bezeichnung „Löffels-Kreuz“ ist allerdings unbekannt.
Die im Umfeld des ehemaligen Steinkreuzes liegenden Gesteinstrümmer, sollen von frommen Menschen zur Buße und Sühne vom Tal hinauf zum Kreuz getragen worden sein. Ältere Leute erinnern sich teilweise noch an diesen Brauch (Eitelmann 2005, S. 25)
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)