Thematische Einordnung
„Schanze III“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Kriegsschauplätze und Schanzen, Begebenheiten und Legenden“. Der Name bezieht sich, wie auch bei anderen Rittersteinen im Umfeld des Steigerkopfes, auf Ereignisse aus dem Ersten Koalitionskrieg (1792-1797). Die kriegsauslösenden Ursachen des Ersten Koalitionskrieges waren eine zeitlich versetzte Reaktion auf die Französische Revolution von 1789. Französische Revolutionäre hatten den Rhein als Ostgrenze Frankreichs im Visier. Eine Koalition aus (im Wesentlichen) Preußen und Österreich verfolgte die Wiederherstellung der Monarchie in Frankreich (Ludwig XVI.) und versuchte, die Verbreitung revolutionärer Ideen und Reformen außerhalb von Frankreich zu unterdrücken. Der Erste Koalitionskrieg endete 1797 mit der vollständigen Besetzung des linken kurpfälzischen Rheinufers durch französische Truppen.
Spezifische Einordnung
Im Ersten Koalitionskrieg kam es in den Jahren 1794 und 1795 zu wiederholten Kampfhandlungen am Steigerkopf. In dieser Zeit wurde der Steigerkopf zu einer starken Befestigung ausgebaut. An diese Befestigung erinnert der Ritterstein „Schanze III“ mit der Nr. 64.
„Die Schanze III war eine Stellung in einem gezogenen Bogen (abgestumpfte Lünette) für 2 Geschütze mit 2 Gräben und einer Brustwehr von ca. 70 Metern Länge.“ (Eitelmann 2005, S. 64) Die einst erdbefestigte Schanze III ist aufgrund des abschüssigen und bewaldeten Geländes heute nicht mehr erkennbar.
(Benjamin Gehrt und Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2017)