Thematische Einordnung
„Am Essig“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Viehwirtschaft und Wolfsplage“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie wird auf eine alte Tradition der Viehwirtschaft im Pfälzerwald hingewiesen. In großer Anzahl wurden Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen und Schweine in den Wald getrieben (Eitelmann 2005). Das Vieh konnte frei herumlaufend oder in Gehegen nach Futter suchen (Eicheln, Bucheckern). An diese Art der Waldbewirtschaftung erinnern die Namen Stüterhof (Studerbild), Stüterkopf, Roßberg, Kühunger, Stall, Schäferei oder Saupferch.
Spezifische Einordnung
Die Bedeutung des Namen „Am Essig“ war laut Überlieferung der Einheimischen folgende: zum einen wurde das Wort Essig auch für Estal oder Ess-stal verwendet, und Ess-stal = Stall auch für Stelle, Standort, Ruheplatz, Stätte als Weideplatz. Weitere evtl. Deutungen waren etzen, äsen machen, weiden und abweiden Zum anderen war die Taubensuhl-Straße vom Armbrunnen bis zum Essig sehr stark steil ansteigend und somit sehr anstrengend für die Pferde mit ihren schweren Fuhrwerken zu bewältigen, dass man sagte für die Pferde wäre es so sauer wie Essig gewesen (Eitelmann, S. 67). „P.W.V.“ steht für den Pfälzerwald-Verein.
(Simone Brug, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)