Der Ritterstein „R. Forsthaus Mückenwies“ (Ritterstein Nr. 112) befindet sich nordwestlich der Straße L 499 von Elmstein nach Johanniskreuz zwischen den Ortsteilen Mückenwiese und Speyerbrunn. Der Stein steht in der Nähe der Einmündung des Enkenbachtales in das Elmsteiner Tal.
Thematische Einordnung „R. Forsthaus Mückenwies“ ist ein Ritterstein aus den Kategorien „Eingegangene Siedlungen“ und „Forst- und Jagdbetrieb“. Mit den Rittersteinen aus der Kategorie soll an Orte erinnert werden, wo einst Menschen gelebt und gearbeitet haben. Der Ritterstein nennt den Namen und den Ort der Wüstung (Eitelmann 2005).
Mit den Rittersteinen aus der Kategorie „Forst- und Jagdbetrieb“ soll an einstige Waldabteilungen, Hütten, Quellen oder Bäume im Pfälzerwald erinnert werden, die in Verbindung mit dem Forst- und Jagdbetrieb standen (Eitelmann 2005).
Spezifische Einordnung Der Ritterstein markiert den Standort des ehemaligen Forsthauses „Mückenwies“ (R. für Ruine). Es wurde auch „Forsthaus Enkenbach“ genannt, da es an der Einmündung zum Enkenbachtal stand. Es wurde im Jahre 1830 erbaut, „nach dem gleichen Bauplan der beiden Forsthäuser Wolfsgrube und Helmbach“ (Zeitz 2005, S. 198). Die Zeit des alten Forsthauses endete im Jahre 1884, als in Speyerbrunn neben der Speyerbachquelle ein neues Forsthaus gebaut wurde (die Umgebung an der Mückenwies war feucht und sumpfig). Das alte Gebäude wurde abgerissen (Eitelmann 2005, S. 93). Die Namen der Forstbeamten der ehemaligen Revierförsterei Mückenwies lauten: Sebastian Guckenbühl, Philipp Grimmeisen, Theodor Lutz, Johann Peter Bingert, Conrad Stephan. Als letzter Förster auf Mückenwies wird August Candidus für die Zeit vom Jahre 1878 bis ins Jahr 1883 genannt (alle Angaben Zeitz 2005, S. 198).
Mit dem Namen Sebastian Guckenbühl ist die folgende Anekdote verbunden: „Nach ihm wird im Volksmund die rechte Bergseite zwischen Elmstein und Speyerbrunn als “Guckenbühler Seite„ bezeichnet. Der Legende nach soll sich der Förster, der gerne und oft das Wirtshaus “Zum Jäger aus Churpfalz„ in Elmstein besuchte, bei seiner nächtlichen Rückkehr zum Forsthaus, um nicht in den Speyerbach zu stürzen, stets an die rechte Bergseite gehalten haben. Bis zum heutigen Tage hat sich diese Bezeichnung in der Region erhalten.“ (Zeitz 2005, S. 198). Das Gebäude des Gasthauses steht in Elmstein an der Einmündung zur Bahnhofstraße, gegenüber dem Museum „Alte Samenklenge“.
Der Ritterstein Nr. 112 ist ein aufrecht stehender Sandsteinfindling. Er trägt die Inschrift: R.FORSTHAUS / MÜCKENWIES. Rechts unten auf dem Stein ist das Kürzel P W V. zu lesen, das für Pfälzerwald-Verein steht.
Internet pwv-elmstein.de: Gasthaus „Zum Jäger aus Kurpfalz“ (abgerufen 22.04.2020)
Literatur
Eitelmann, Walter; Kimmel, Ernst (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Eine steinerne Geschichtsschreibung. S. 422. S. 93, Neustadt an der Weinstraße (5. leicht überarbeitete Auflage mit Wandervorschlägen).
Zeitz, Frank (2005)
Ein einsam Licht in dunklem Forst. Über alte Forsthäuser im Pfälzerwald. S. 198, o. O.
Ritterstein „R. Forsthaus Mückenwies“ zwischen Johanniskreuz und Elmstein
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Empfohlene Zitierweise
Simone Brug: „Ritterstein „R. Forsthaus Mückenwies“ zwischen Johanniskreuz und Elmstein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-311633 (Abgerufen: 21. September 2024)
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