Thematische Einordnung
„Klosterbrunnen“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Orientierungspunkte“. Rittersteine aus dieser Kategorie sollen der Orientierung des Wanderers dienen oder Hinweise auf bemerkenswerte Orientierungspunkte im Gelände geben. Beispiele hierfür sind etwa Quellen, Sohlen, Wooge, Felsen, Burgen, Täler oder Angaben über Grenzen oder Herrschaftsgebiete (Eitelmann 2005, S. 37).
Spezifische Einordnung
Das Gebiet um den Ritterstein „Klosterbrunnen“ war möglicherweise dem Kloster Hornbach zugehörig. Allerdings liegt Hornbach doch ziemlich weit entfernt, was Zweifel an dieser Zuordnung aufkommen lässt. In der Nähe des Rittersteins ist der sogenannte Klosterbrunnen zu finden (Eitelmann 2005, S. 37).
Weitere Informationen liefert die Schautafel vor der Hütte des Pfälzerwald-Vereins (PWV):
Im Jahr 1950 wurde durch die Mitglieder des PWV-Lemberg eine Schutzhütte neben dem Ritterstein „Klosterbrunnen“ errichtet. Beim Bau wurden Keramikscherben aus dem 8. bis 13. Jahrhundert entdeckt. Außerdem wurden bei Grabungen oberhalb der Schutzhütte Fundamentreste von drei Gebäuden freigelegt. Darunter ein Kapellenfenster aus der Romanik, was darauf schließen lässt, dass an jenem Ort einst eine Kapelle stand. Bei diesem Fund handelt es sich um eine einmalige Anlage in der Westpfalz. Wahrscheinlich war es eine Wüstung eines sich entwickelnden Siedlungsplatzes im Mittelalter. Dabei könnte es sich um eine frühere Außenstelle, etwa ein befestigter Wirtschaftshof mit Kapelle, des bereits um 820 bezeugten Klosters Pirmasens gehandelt haben. Die Anlage könnte beispielsweise als ein Ausgangspunkt zur Förderung der Missionierung gedient haben. Denkbar sind auch Einrichtungen zur Sicherung des Grundbesitzes der Abtei Hornbach. Diese frühe Anlage gilt als der Ursprung des Ortes Lemberg.
(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)