Der Sandsteinfindling trägt zwei Inschriften. Deshalb erhielt der Stein die beiden fortlaufenden Nummern 95 („Alte Schmelz“) und 96 („Ins Legeltal“). Interessanterweise weist der am Speyerbach stehende Ritterstein Nr. 254 ebenfalls zwei Inschriften („Speyerbach-Ursprung“ und „Floßwoog mit Schleuse“) auf, wird jedoch lediglich unter einer fortlaufenden Eintragsnummer geführt.
Über die Handhabung des „zweifachen“ Rittersteins gibt die erste Auflistung von Rittersteinen in der Zeitschrift des Pfälzerwald-Vereins „Der Pfälzerwald“ vom Juni 1912 einen Hinweis. In der Auflistung der Rittersteine für den Bereich um Elmstein wird die Inschrift „R. Alte Schmelz = ehemals Eisenwerk“ aufgeführt. Die Inschrift „Ins Legeltal“ gab es zu dieser Zeit noch nicht. Daraus lässt sich ableiten, dass ein Ritterstein mit dem Inschrift-Zusatz „R.“, was sicherlich für „Ruine“ steht, zwischen 1910, dem ersten Jahr der Ritterstein-Errichtungen, und 1912 aufgestellt wurde. Die heutige Beschriftung „Alte Schmelz“ weist den Zusatz „R.“ nicht mehr auf. Außerdem ist nunmehr die zweite Inschrift „Ins Legeltal“ eingemeißelt. Daraus lässt sich ableiten, dass der heutige Sandsteinfindling nicht der Original-Ritterstein aus der Zeit zwischen 1910 und 1912 ist. Vielmehr wurde der Stein erneuert bzw. neu aufgestellt. Dies geschah im Zeitraum zwischen dem Jahre 1912 und dem Jahre 1972. Eine präzisere Zeitangabe lässt sich nicht festmachen. Doppelte Nummerierung und doppelte Inschrift tauchen erstmals in Eitelmanns Ritterstein-Buch aus dem Jahr 1972 auf.
Thematische Einordnung
Die Inschrift „Ins Legeltal“ wurde zusammen mit einem Pfeil, der zur Straßeneinmündung ins Legelbachtal weist, eingraviert. Nach Eitelmann zählt „Ins Legeltal“ zu der Kategorie „Orientierungspunkte“ (Eitelmann 2005, Seite 80 f.).
Spezifische Einordnung
„Ins Legeltal“ weist den Wanderer in die Richtung des Talverlaufs des Legelbachs. Zur Wortherkunft „Legel“ sind einige Vermutungen angestellt worden (Eitelmann 2005, Seite 80 f.). Eine Ableitung über Leichelbach (leichen=hüpfen, springen) erscheint jedoch sehr unwahrscheinlich. Andere Formen der Erklärung für das Wort sind jedoch bisher nicht bekannt.
Unterhalb des Schriftzugs ist, ebenfalls in Gelb, ein Richtungspfeil angebracht.
(Matthias C.S. Dreyer, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd 2018)