Thematische Einordnung
„Ruine Frechenthalerhof“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Eingegangene Siedlungen“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie soll an Orte erinnert werden, wo einst Menschen in einsamen Gegenden des Pfälzerwaldes gelebt und gearbeitet haben. Der Ritterstein nennt den Namen und den Ort der Wüstung. Heute sind es meist verlassene oder zerfallene Ruinen mit verwilderten Gärten und Feldern oder sie sind gänzlich verschwunden.
Spezifische Einordnung
Nur wenige Überreste sind noch vom Frechtenthalerhof vorhanden. Der Name leitet sich von „Frecht“ ab, einer Abgabe, die der Hof an das Kloster Fischbach zu zahlen hatte (Eitelmann, S. 235). Im Jahr 1707 erscheint der Hof als eigentm des Grafen von Wartenberg. 1759 erhielt ein Konstantin Euler den Hof, nach dessen Vornamen das hölzerne Haus auch Konstanzerhütte genannt wurde. Eulers Sohn Theobald übernahm im Jahr 1769. Zu seiner Zeit stand die Hütte als Schnapsbude für Fuhrleute in üblem Ruf. Mit der Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch die Franzosen in den Koalitionskriegen (1792-1815) wurde der Hof als Nationalgut versteigert. Im Jahr 1826 waren zwei Anwesen vorhanden. Noch im Zweiten Weltkrieg war der Hof bewohnt, wurde aber von einer in der Nähe abgeworfenen Fliegerbombe beschädigt. Der Hof wurde notdürftig hergerichtet und schließlich verlassen.
Das Kürzel „PWV“ steht für den Pfälzerwald-Verein-
(Simone Brug, Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, 2020)