Ritterstein „Eselsscheif“ südlich von Bobenthal

Ritterstein Nr. 4

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bobenthal
Kreis(e): Südwestpfalz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 03′ 19,58″ N: 7° 52′ 19,38″ O 49,05544°N: 7,87205°O
Koordinate UTM 32.417.591,31 m: 5.434.231,44 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.417.633,91 m: 5.435.966,15 m
  • Ritterstein Nr. 4 "Eselsscheif" südlich von Bobenthal (2019)

    Ritterstein Nr. 4 "Eselsscheif" südlich von Bobenthal (2019)

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    Dreyer, Matthias C.S.
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    Matthias C.S. Dreyer
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  • Ritterstein Nr. 4 "Eselsscheif" südlich von Bobenthal (2013)

    Ritterstein Nr. 4 "Eselsscheif" südlich von Bobenthal (2013)

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    Ritterstein Nr. 4 "Eselsscheif" südlich von Bobenthal (1993)

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    Erhard Rohe
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Der Ritterstein „Eselsscheif“ (Ritterstein Nr. 4) befindet sich circa 10 Meter nordöstlich der Landstraße 478 zwischen St. Germanshof und Bobenthal.

Thematische Einordnung
„Eselsscheif“ ist ein Ritterstein aus der Kategorie „Holzwirtschaft und Holzflößerei“. Mit den Rittersteinen aus dieser Kategorie soll an das untergegangene Gewerbe der Holzwirtschaft und Holzflößerei im Pfälzerwald erinnert werden. 1906 wurde der Triftbetrieb eingestellt. Lediglich Klausen, Wooge und ausgebaute Bachläufe sind in ihrer Form erhalten geblieben.
Ende des 17. Jahrhunderts kamen zahlreiche Holländer in den Pfälzerwald, um besonders große Baumstämme für den Schiffsbau zu erwerben. Aus diesem Grund kam es etwa zu Bezeichnungen wie Holländerschlag, -bäume, -holz, -weg oder -fahrer.

Spezifische Einordnung
Mit diesem Ritterstein wird an eine ehemalige Holzriese erinnert. Dabei handelte es sich um eine rutschenartige Rinne, über die größere Holzmengen aus steilem Gelände ins Tal transportiert wurden. In diesem Fall wurde das Triftholz von Eseln in das (Wies-) Lautertal geschleift. Esel wurden bis ins 19. Jahrhundert als Lasttiere im Pfälzerwald eingesetzt, denn sie waren in Anschaffung und Haltung billiger als Pferde oder Ochsen. Unter anderem wurden sie in der Waldwirtschaft eingesetzt. An einem speziellen Geschirr wurde das geschlagene Holz befestigt und von den Eseln aus dem Wald zum nächsten Sammelplatz in der Nähe eines Baches geschleift. Von dort aus triftete das Holz über die Lauter bis zum Rhein.
Am Ritterstein ist eine Schneise in der Landschaft besonders erwähnenswert. Entweder ist diese Schneise eine natürliche Gegebenheit oder, was wahrscheinlicher erscheint, handelt es sich um die erwähnte „Rutsche“ über die das Holz mit Hilfe von Eseln ins Tal transportiert wurde.

Der Ritterstein ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz wie folgt verzeichnet: „Ritterstein (Nr. 4) nodöstlich der Straße St. Germanshof - Bobenthal (L 478)
Naturstein, Inschrift “Eselsschleif„ [Eselsscheif]“.

In der Inschrift auf dem Ritterstein befindet sich ein Rechtschreibfehler: Es sollte „Eselsschleif“ heißen. Rittersteine mit einem ähnlichen Hintergrund sind „Trift-Holz Hof 1864-1879“ und „Eselsschleifhäuschen“.

(Raphaela Maertens und Sonja Kasprick, ZukunftsRegion Westpfalz, 2018)

Internet
www.rittersteineundmehr.de:: Eselsschleif Nr. 4 (abgerufen 03.04.2018)

Literatur

Eitelmann, Walter / Pfälzerwald-Verein e.V. (Hrsg.) (2005)
Rittersteine im Pfälzerwald. Gedenksteine und Inschriften - Eine steinerne Geschichtsschreibung. Neustadt an der Weinstraße (5. Auflage).
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2018)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreis Südwestpfalz. Denkmalverzeichnis Kreis Südwestpfalz, 2. Juli 2018. S. 5, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Südwestpfalz, abgerufen am 21.11.2018

Ritterstein „Eselsscheif“ südlich von Bobenthal

Schlagwörter
Ort
76891 Bobenthal
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Landeskunde, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1910 bis 1916

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Empfohlene Zitierweise
„Ritterstein „Eselsscheif“ südlich von Bobenthal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-277927 (Abgerufen: 28. April 2024)
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