Er ist der dünnbesiedelste Landkreis von Rheinland-Pfalz mit einer durchschnittlichen Einwohnerzahl pro Quadratkilometer von 62,1. Deutschlandweit beträgt die Bevölkerungsdichte 232 Einwohner je Quadratkilometer (Stand 31.12.2022). Dies spiegelt sich auch in den vielen Kleinstgemeinden im Eifelkreis Bitburg-Prüm wider. Mit Stand 01.01.2023 befanden sich unter den zehn kleinsten Gemeinden Deutschlands fünf Gemeinden aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm.
Geschichte
Wappen und Flagge
Wirtschaft
Landschaft und Tourismus
Kreistag und Landrat
Partnerkreise
Ort | Fläche in Quadratkilometern | Anzahl Gemeinden | Anzahl Einwohner | Einwohner pro Quadratkilometer |
Verbandsgemeinde Arzfeld | 265,64 | 43 | 9.763 | 36,8 |
Verbandsgemeinde Bitburger Land | 429,08 | 71 | 26.411 | 61,6 |
Verbandsgemeinde Prüm | 465,32 | 44 | 21.699 | 46,6 |
Verbandsgemeinde Speicher | 60,08 | 9 | 9.129 | 151,9 |
Verbandsgemeinde Südeifel | 358,64 | 66 | 19.788 | 55,2 |
Stadt Bitburg | 47,53 | 1 | 16.852 | 354,6 |
Eifelkreis gesamt | 1626,29 | 234 | 103.642 | 62,1 |
Der Landkreis wird jedoch als Lebensregion immer beliebter, so dass die Einwohnerzahlen stetig steigen. Er konnte sich als wachsender Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität etablieren. Durch die kurze Reichweite zum Oberzentrum Trier und der Hauptstadt Luxemburg wird ein reichhaltiges Angebot an Kultur, Shopping und Gastronomie geboten. Die einzigartige Natur bietet aber gleichzeitig auch Naturliebhabern und Erholungssuchenden vielfältige Möglichkeiten.
Im Norden grenzt der Eifelkreis Bitburg-Prüm an den Kreis Euskirchen, im Nordosten an den Landkreis Vulkaneifel, im Osten an Bernkastel-Wittlich und im Südosten an Trier-Saarburg. Südwestlicher Nachbar ist das Großherzogtum Luxemburg, im Nordwesten das Königreich Belgien. Daraus ergibt sich zu beiden Ländern eine Grenzlinie von 136 km, die wegen der guten nachbarschaftlichen Beziehungen im Alltagsleben jedoch kaum als Grenze empfunden wird.
Geschichte
Der im Jahre 1970 im Zuge der Verwaltungsreform neu gebildete Landkreis Bitburg-Prüm (seit 2007 „Eifelkreis Bitburg-Prüm“) umfasst den Altkreis Bitburg, wesentliche Teile des Altkreises Prüm und Randgebiete der ehemaligen Landkreise Wittlich und Trier.
Bis zur Französischen Revolution gehörten seine Gebiete drei verschiedenen Herrschaftsbereichen an. Der Nordteil gehörte zur Fürstabtei Prüm (besondere Stellung mit Sitz und Stimme im Reichstag zu Regensburg). Der Süden und Westen des Kreises gehörten einige Jahrhunderte zur Grafschaft und später zum Herzogtum Luxemburg; zuletzt, im 18. Jahrhundert, waren sie Teile von Luxemburg unter österreichischer Herrschaft. Der Rest war kurtrierisches Gebiet.
Durch die auf dem Wiener Kongreß (1815) vorgenommene Grenzziehung kam das Gebiet zu Preußen. Es war für Preußen und später für das Reich besonders dann interessant, wenn es darum ging, den äußersten Westen als Manöver- und Aufmarschgebiet zu benutzen. Im Kreisgebiet befinden sich noch heute bedeutende Reste des ehemaligen Westwalls.
Wappen und Flagge
Das Kreiswappen wurde 1973 eingeführt und zeigt folgende vier Felder:
Feld 1: Das rote Balkenkreuz in silbernem Feld deutet auf die ehemalige Landesherrschaft des Kurfüstentums Trier, dem ein großer Teil des Kreisgebietes unterstellt war, hin.
Feld 2: Der goldene Turm mit blauem Tor in Rot ist dem ältesten Siegel der Propstei und der Stadt Bitburg entnommen. Die Propstei Bitburg war einst ein größerer Verwaltungsbezirk Luxemburgs, dessen Herrschaftsbereich einen maßgeblichen Teil des Kreisgebietes umfasste.
Feld 3: Das silberne Lamm in rotem Feld war das Wappen der Abtei und des ehemaligen Fürstentums Prüm. Das Fürstentum Prüm erstreckte sich über weite Teile des nördlichen Kreisgebietes. Das Lamm ist das Symbol der Kirchen und Klöster, die dem Salvator (Erlöser) geweiht waren.
Feld 4: Die Farben Silber und Blau sind dem Wappen Luxemburgs, zu dessen Herrschaftsbereich der südliche Teil des Kreisgebietes gehörte, entnommen.
Nach der Einführung des Kreiswappens im Jahre 1973 ist durch den Kreistag in einer Sitzung am 20. Juni 1983 die Einführung einer Kreisflagge beschlossen worden. Im Verhältnis 2,50 : 11 : 2,50 zeigt die Flagge waagerechte rot-weiß-rote Streifen, in der Mitte im weißen Streifen aufgelegt das Kreiswappen.
Das weiße Fahnentuch mit den roten Streifen soll daran erinnern, dass der süd-westliche Teil des Kreisgebietes (Bitburg, Neuerburg, Arzfeld) von 1715 bis 1794 zu Österreich gehörte (Österreichische Niederlande) und dass die Abtei Prüm sich „freikaiserlich“ nannte. Der Ostteil des Kreises (insbesondere Raum Kyllburg-Speicher) gehörte zu Kurtrier und ist durch die Farben Kurtriers und im Wappen durch das Kurtrierische Kreuz vertreten.
Wirtschaft
Das Wirtschaftsleben des Landkreises war seit frühester Zeit weitgehend von der Landwirtschaft geprägt. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch ein stetiger Wandel zu einer industriell und gewerblich ausgerichteten Wirtschaft vollzogen. Landwirtschaft, Handel, Gewerbe, Dienstleistungsbetriebe und Tourismus prägen heute die Wirtschaftskraft des Landkreises Bitburg-Prüm. Wirtschaftliche Schwerpunkte bilden dabei die Mittelzentren Bitburg und Prüm.
Der Eifelkreis hält weitere Gewerbeflächen für Existenzgründer, Betriebsverlagerungen und Betriebserweiterungen bereit, so dass die Zeichen weiter auf Wachstum stehen. Die zentrale Lage im Herzen der europäischen Wirtschaftsregion - mit fließenden Grenzen und intensiven Kontakten zu den Nachbarländern Luxemburg, Belgien und den Niederlanden - bieten interessante Chancen. Viele der etablierten Unternehmen im Eifelkreis sind in ihrer Branche oder der besetzten Nische führend auf den Weltmärkten.
Landschaft und Tourismus
Aufgrund der landschaftlichen Vielfalt und dünnen Besiedlung ist der Eifelkreis als naturnahe Tourismusregion über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die abwechslungsreiche Landschaft umfasst zum Beispiel den südlichen Teil des Mittelgebirges Eifel und dessen höchsten Berg „Schwarzer Mann“ mit 698 Metern Höhe. Zahlreiche Flüsse, wie Kyll, Nims, Prüm, Our und Sauer durchziehen das Kreisgebiet. Faszinierende Felsformationen, wie beispielsweise rund um das Ferschweiler Plateau begeistern Besucher genauso, wie die Moorheide des Hohen Venn mit ihrer einzigartigen Vegetation. Umfangreiche Informationen sowie Veranstaltungsangebote bieten die beiden Naturparke Südeifel und Nordeifel (www.naturpark-suedeifel.de).
Kreistag und Landrat
Der Kreistag des Eifelkreises Bitburg-Prüm besteht aus 42 gewählten Mitgliedern und dem Landrat als Vorsitzenden. Aktuelle Informationen zur Zusammensetzung des Kreistags gibt es auf der Internetseite des Eifelkreises (www.bitburg-pruem.de).
Amtierender Landrat ist Andreas Kruppert. Er wurde am 26.09.2021 mit einem Stimmanteil von 64,5 % gewählt. Die Amtseinführung fand am 12. November 2021 statt. Der erste Kreisbeigeordnete ist Michael Ludwig, der zweite Kreisbeigeordnete Rudolf Rinnen und der dritte Kreisbeigeordnete Helmut Fink.
Seit Gründung des Landkreises Bitburg-Prüm im Jahr 1970 (jetzt: Eifelkreis Bitburg-Prüm) wurden folgende Landräte gewählt:
1970 - 1979: Karl Vogt
1979 - 1988: Fritz Gasper
1989 - 2009: Roger Graef
2009 - 2021: Joachim Streit
seit 2021: Andreas Kruppert
Partnerkreise
Landkreis Sonnenberg
Die Partnerschaft mit Sonneberg entstand im Jahre 1990, nach dem Fall der Berliner Mauer und der Öffnung der innerdeutschen Grenzen. Im Rahmen dieser Partnerschaft leistete der Eifelkreis Bitburg-Prüm über einen längeren Zeitraum Verwaltungshilfe beim Aufbau einer Kreisselbstverwaltung im Kreis Sonneberg. Durch unregelmäßige wechselseitige Begegnungen der Kreistage, durch Kontakte der Kreisverwaltungen sowie durch partnerschaftliche Begegnungen von Schulen und Vereinen im Kreisgebiet wird diese Partnerschaft mit Leben erfüllt. Sonneberg liegt im Süden des Freistaates Thüringen im Südhang des Thüringer Waldes, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands.
Kreis Kedzierzynsko-Kozielski
Die Partnerschaft mit dem polnischen Kreis Kedzierzynsko-Kozielski (deutsch: Heydebreck-Cosel) in Oberschlesien wurde seit 1999 im Rahmen des „Freundschaftskreises Rheinland-Pfalz / Oppeln“ angebahnt. Gegenseitige Besuche von offiziellen Delegationen aus Bitburg-Prüm und Kedzierzyn-Kozle fanden in den Jahren 2000/2001 statt. Ein Partnerschaftsvertrag zwischen beiden Kreisen wurde am 2. Oktober 2001 unterzeichnet. Unterstützt wird die Kreispartnerschaft durch eine weitere kommunale Partnerschaft der Verbandsgemeinde Bitburg-Land mit Klein-Strehlitz sowie durch freundschaftliche Kontakte zwischen sozialen Einrichtungen, Sport- und Kulturinstitutionen im Kreisgebiet. Angestrebt werden auch schulische Partnerschaften und Jugendbegegnungen.
(Kreisverwaltung Eifelkreis Bitburg-Prüm, Bitburg, 2023)
Internet
bitburg-pruem.de: Homepage des Eifelkreises (abgerufen 01.08.2024)
www.naturpark-suedeifel.de: Naturpark Südeifel (abgerufen 01.08.2024)
www.naturpark-eifel.de: Naturpark Nordeifel (abgerufen 01.08.2024)