Das genaue Alter des seit 1978 als Naturdenkmal gelisteten Baumes ist nicht bekannt. In einer Akte der Stiftskirche Kyllburg wird die Linde jedoch bereits im Jahr 1533 als Markenzeichen aufgeführt. Im Volksmund ist von der 1000-jährigen Linde die Rede.
Der Sage nach sollte bei der Linde die Stiftskirche gebaut werden. die Steine hierfür wurden bereits an die dafür bestimmte Baustelle getragen. Am nächsten Morgen befanden sie sich aber auf dem gegenüberliegenden „Kyllberge“ bei der Burg. „Kyllburg war vom Himmel als Bauplatz des Gotteshauses bestimmt, und dementsprechend wurde auch gehandelt.“ Bei der Linde wurde später eine Kapelle errichtet, die aber bereits im 19. Jahrhundert nicht mehr bestand.
Anfang 1948 zog ein orkanartiger Sturm über die Höhe, bei dem die Krone der Linde abbrach. Es blieb nur noch ein ca. zwei Meter hoher Baumstumpf stehen, aus dem sich jedoch wieder neue Triebe bildeten. Gut 30 Jahre später spaltete zudem ein Blitz den Stamm, so dass dieser nun von Gewindestäben zusammengehalten wird.
Auch wenn der Zahn der Zeit deutliche Spuren hinterlassen hat, trotzte die Wilsecker Linde allen Widrigkeiten. Heute weist sie wieder eine Höhe von rund 10 Metern auf und ist ein beeindruckender Zeitzeuge, der vermutlich noch viele Generationen überdauern wird.
(Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, Mai 2023)
Internet
Amtliche Liste der ausgewiesenen Naturdenkmäler im
Naturlehrpfad Wilsecker und Etteldorf
Eintrag zur Wilsecker Linde in der Kulturdatenbank Region Trier