Architektur
Nach dem Brand der romanischen Kirche 1420 wurde die Liebfrauenkirche im gotischen Stil neu erbaut. Der einschiffige Saalbau umfasste vier Joche, die an den quadratischen Chorturm angebaut wurden. 1471 wurde die einschiffige Saalkirche durch ein auf der Südseite befindliches, niedriges Seitenschiff erweitert. Im 16. Jahrhundert wurde durch das in Bitburg ansässige Adelsgeschlecht Cob von Nüdingen zusätzlich eine Grabkapelle beigefügt. Bis 1822 bleib die zweischiffige Kirche architektonisch weitestgehend unverändert.
1822 wurde der romanische Chorturm abgerissen und durch einen Chorneubau ersetzt. Dieser wird heute als Taufkapelle genutzt. Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts fanden dann sämtliche Vergrößerungsmaßnahmen unter verschiedenen Architekten statt, die die zu klein gewordene Kirche um weitere Joche, ein weiteres nördlichen Seitenschiff und durch Verlängerung der beiden Schiffe vergrößerten. 1944 hatte die Pfarrkirche Liebfrauen schwere Kriegsschäden erlitten und Restaurierungsmaßnahmen konnten erst um 1960 erfolgen.
Der Trierer Architekt Heinrich Otto Vogel (1898-1994) verlegte bei der Wiederherstellung den Altarraum (heutige Empore) aus dem Scheitel des Neubauteils in den Schnittpunkt der Achsen von alter und neuer Kirche und somit wieder in das ehemalige Hauptschiff der alten Kirche. Die Außenrenovierung 1973 verlieh der Kirche ihren heutigen Anstrich. Später wurde dann noch der Innenraum farblich untermalt und aufgearbeitet. Der heutige Sakramentsaltar stammt aus der alten St.-Peters-Kirche Bitburg und stellt einen Rokokoaltar dar. Heute schmückt eine Muttergottesstatue den Hochaltar. Der Erzbischof von Luxemburg schenkte Bitburg diese Luxemburger Madonna als Zeichen der Verbundenheit zwischen Luxemburg und Bitburg.
(Cali Burton, Universität Koblenz-Landau, 2015)