Filialkirche St. Johannes in Niederweis

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Niederweis
Kreis(e): Eifelkreis Bitburg-Prüm
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 49° 52′ 18,5″ N: 6° 27′ 56,04″ O 49,87181°N: 6,46557°O
Koordinate UTM 32.317.892,13 m: 5.527.458,26 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.533.512,24 m: 5.526.254,10 m
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    Filialkirche St. Johannes in Niederweis

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Niederweis gehörte ehemals zum Pfarrbezirk Alsdorf, der ursprünglich Alsdorf, Niederweis, Kaschenbach, Oberecken, Wolsfeld und Prüm zur Lay umfasste. Die Pfarrei Alsdorf zählte 1439 / 1569/70 zum Dekanat Kilburg: „Decanatus Bidburgensis sive Kylburgensis“ - Kilburch aut Biedburgh. Ein Teil der Pfarreien dieses Landkapitels unterstand damals dem unter spanischer Hoheit stehenden Herzogtum Luxemburg.
Für die Pfarreien wurde das Dekanat Bitburg errichtet. Die Kapelle in Niederweis, dem Hl. Johannes Ev. geweiht, wurde 798/99 gemeinsam mit einem Gut durch Harduwin und seiner Gemahlin der Abtei Echternach geschenkt. Im 12. Jahrhundert erfolgte der Bau einer romanischen Kapelle mit Chorturm im Osten. Um 1300 wurde der Chorturm, der drei Geschosse und im Obergeschoss säulengekuppelte Rundfenster mit Architravkapitellen besitzt, eingewölbt. Nach Niederlegung der alten Kapelle bis auf den Chorturm wurde 1846 an diesen in Nord-Süd-Ausrichtung eine neue, größere Kirche in neogotischen Formen angebaut und so die traditionelle Ostung des Chorraums aufgegeben. Das Erdgeschoss des Turms dient seit 1896 als Eingangsvorhalle mit dem offenen (ehemaligen) Chorbogen zum Friedhof hin. 1991 wurde der alte Chorturm grundlegend restauriert und erhielt eine neue Farbfassung. In der Turmhalle befinden sich eine Grabplatte und ein Epitaph-Fragment der Familie Cob von Nüdingen († 1671 und † 1699). Die Friedhofsmauer ist im Kern wohl noch mittelalterlich.
Baron von Nüdingen stiftete der Kirche von Alsdorf am 6.6.1666 ein Kapital „ad pias causas“. Der damalige Pfarrherr Johann Wilhelm Otto verwendete das Legat zu einem Stiftungsfonds für die Christenlehrbruderschaft der Pfarreien Alsdorf, Dockendorf, Messerich und Meckel, deren Sitz zu Alsdorf sein sollte.
Die Orgel wurde um 1863 von Balthasar Schlimbach (1807-1896) gebaut. Sie stand zunächst in der Alten Sommerauer Pfarrkirche „St. Laurentius“, danach bis 1939 in der Neuen Pfarrkirche „St. Laurentius“, dem sog. Spessartdom, in Sommerau im Spessart (Bistum Würzburg). Von Sommerau gelangte sie nach Mespelbrunn im Spessart, ebenfalls zum Bistum Würzburg gehörig. Nach dem Bau der neuen Kirche in Mespelbrunn wurde sie 1976 von der Diözese Trier erworben und in ein Magazin eingelagert. Die Orgel wurde 1985 von der Trierer Firma Rudolf Oehms vorbildlich instandgesetzt, von Restaurator Herbert Schmittay farblich ausgemalt und auf einer eigens dafür errichteten Empore im Westteil der kleinen neugotischen Kirche in Niederweis aufgestellt. 2018 wurde das Instrument vom Orgelbauer Hubert Fasen aus Oberbettingen überholt und Änderungen an der Spiel- und Registertraktur vorgenommen.

Kulturdenkmal
Die Filialkirche St. Johannes ist als Einzeldenkmal im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Eifelkreis (Stand Juni 2022) aufgenommen. Der dortige Text lautet:
„Kath. Filialkirche St. Johannes Evangelist Hauptstraße 10, romanischer ehem. Chorturm, kalksteinquaderverblendetes Langhaus und Chorschluss, bez. 1846; in der Turmhalle Grabplatte und Epitaph-Fragment Fam. Cob von Nüdingen (†1671 und †1699); Friedhofsmauer im Kern wohl noch mittelalterlich; Grabmal Clemens Wenzeslaus (†1840)“

(Kreisverwaltung Eifelkreis Bitburg-Prüm, erstellt im Rahmen des Zukunfts-Check Dorf, 2023)

Filialkirche St. Johannes in Niederweis

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Hauptstraße 10
Ort
54668 Niederweis
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Geschütztes Kulturdenkmal gem. § 8 DSchG Rheinland-Pfalz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung

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Kreisverwaltung Eifelkreis Bitburg-Prüm: „Filialkirche St. Johannes in Niederweis”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345841 (Abgerufen: 20. März 2025)
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