Ein Zuwachs der evangelischen Gemeinde in Bitburg aufgrund des Zuzugs zahlreicher preußischer Beamten Mitte des 19. Jahrhunderts legte den Grundstein für den Bau einer evangelischen Kirche in Bitburg. Bisweilen wurde die Diasporagemeinde Bitburgs von Trier oder Prüm unterstützt und anfallende Beerdigungen wurden in der kleinen evangelischen Gemeinde beispielsweise von katholischen Geistlichen vorgenommen. Mit dem Bau der ersten Pfarrkirche in Bitburg um 1874/75 wurde die evangelische Gemeinde zur eigenständigen Pfarrgemeinde erhoben. 1886 wurde das erste Pfarrhaus zur Kirche hinzugefügt. Die damals errichtete Pfarrkirche sowie das Pfarrhaus wurden jedoch am 24. Dezember 1944 von Bomben völlig zerstört. So wurde ein Neubau von Pfarrkirche und Pfarrhaus, nach dem Entwurf des Trierer Architekten Heinrich Otto Vogel (1898-1994), erst 1950/52 errichtet.
Architektur Die evangelische Pfarrkirche aus unverputztem Rotsandstein wurde beim Neubau 1950 unmittelbar mit einem verputzten Pfarrhaus verbunden. 1981 fanden ein südlicher Anbau des Kirchenschiffs durch Gemeinderäume und der Abriss des Turmstumpfs statt. Des Weiteren wurde das Pfarrhaus modernisiert. Im Vergleich zu anderen Kirchen Bitburgs gilt die evangelische Pfarrkirche als besonders „traditionsgebunden“, da der Bau stark an mittelalterlichen Chorturmkirchen und an Luthers Wort der „festen Burg“ orientiert ist. Der bis heute weitestgehend erhaltene Kirchenbau erstreckt sich von Nord nach Süd, straßenparallel zur Triererstraße und quer zum Kirchenschiff (nach Westen) schließt das Pfarrhaus an. An der Verbindungsstelle von Pfarrhaus und Kirche erhebt sich ein quadratischer Turm über dem Chor. Dies folgt dem Vorbild einer mittelalterlichen Chorturmkirche. Im Inneren der Kirche werden die West-und Südseite des flachgedeckten Kirchenraumes von einer hölzernen Empore eingenommen. Der Altarraum befindet sich im Turm und wird von einer Holzdecke überwölbt. Die drei Bronzeglocken der Kirche waren ein Geschenk der protestantischen amerikanischen Flugplatzgemeinde Bitburgs.
Engagierte Jugendarbeit der evangelischen Kirchengemeinde Heute zeichnet sich die evangelische Gemeinde Bitburgs durch engagierte und ansprechende Jugendarbeit aus. Wöchentlich wird ein Jugendtreff für Jugendliche angeboten, bei denen Freizeitaktivitäten, wie gemeinsames Kochen oder Spieleabende betreut werden. Auch Jugendfreizeiten nach Schweden oder England werden jährlich angeboten und stoßen auf hohe Begeisterung.
(Cali Burton, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Literatur
Altmann, Bernd; Caspary, Hans / Ministerium für Kultur, Jugend, Familie und Frauen vom Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.) (1997)
Kreis Bitburg-Prüm, Stadt Bitburg, Verbandsgemeinden Bitburg-Land und Irrel. (Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 9.2.) Speyer.
Kulturgemeinschaft Bitburg (Hrsg.) (2001)
Bitburg. Trier.
Niedwodniczanska, Marie Luise (1993)
Stadt Bitburg in der Eifel. (Rheinische Kunststätten, Heft 392.) Neuss.
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