Der Soldatenfriedhof Kolmeshöhe besteht aus einer weitläufigen und von einem Rundweg umgebenen Rasenfläche, die mit Sandsteinplatten und vereinzelten Sandsteinkreuzen versehen ist. Auf ihm steht ein achteckiger Turm.
Turm auf Kolmeshöhe
Der achteckige Turm aus Kalksteinquadern wurde 1912 als Aussichtsturm erbaut und nach den Weltkriegen als Kriegerdenkmal umfunktioniert und in den Soldatenfriedhof integriert. Verändert wurde dabei das ursprünglich scheitrecht (waagerecht) schließende Portal, das sich nun rundbogig unter einer Archivolte zu dem Innenraum des Turms öffnet. Der auf einem terrassenartig ummauerten Sockel stehende Turm bildet den Mittelpunkt der Anlage.
Der Turmkopf ist mit acht parabolischen Spitzbögen versehen. Im Inneren des Turms ist ein einsehbarer runder Raum, der die Botschaft „Niemand hat größere Liebe denn die dass er sein Leben lässt für seine Freunde“ zeigt. Darunter sind 14 Steinplatten angebracht, die die Namen der dort begrabenen Soldaten auflisten. Der Eingang zu diesem Raum ist durch ein rundbogiges, schwarz-golden verziertes Gitter versperrt; dennoch ist die darin befindliche Gedenkstätte voll einsehbar. Neben dem Eingang sind außen rechts und links zwei Metallplatten auf dem Boden angebracht, in die ebenfalls Namen von Gefallenen des Zweiten Weltkrieges eingraviert sind.
Rasenfläche des Denkmals
Auf dem Sockel des Turms stehend blickt man auf die offene Rasenfläche des Denkmals. Die Rasenfläche ist von einem Rundweg umgeben, der von mannshohen Kreuzwegstationen begleitet wird. Am Eingang der Gedenkstätte befindet sich an diesem Rundweg gelegen eine weitere Wegstation aus Sandstein, die eine Gräberliste in sich birgt. Aus dieser Liste sind alle auf der Kolmeshöhe Bestatteten mit Vor-und Zunamen, Geburtstag und -ort, Todestag und Grabnummer angegeben.
In der offenen Rasenfläche der Kriegsstätte sind in regelmäßig angebrachten Reihen Sandsteinplatten mit den Namen und dem Geburts- und Todestag der Kriegsopfer eingelassen. Zusätzlich sind vereinzelte Gruppen aus zwei bis drei Sandsteinkreuzen auf der Rasenfläche verteilt.
Denkmal von Albert Hettinger
Unmittelbar vor dem Betreten des Soldatenfriedhofs, außerhalb der ummauerten Gedenkstätte, trifft man auf eine auffällige Statue, die ebenfalls zum Gedenken an Opfer des Krieges einlädt. Dieses vom Bitburger Künstler Albert Hettinger geschaffene Mahnmal zeigt einen etwa drei Meter hohen Stein, der Bruchstellen vorweist und deshalb eine leichte Schräglage hat. Er dient dem Gedenken der Opfer des NS-Regimes. Dieser zertrümmerte Stein steht auf einer rundförmigen Bronzeplatte mit folgender Inschrift, die eine Aussage des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1920-2015, Bundespräsident 1984-1994) von 1985 zitiert:
„Zum Gedenken aller Opfer der Gewaltherrschaft von 1933-1945 – Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschliesst – wird blind für die Gegenwart“.
Internationaler Besuch auf dem Soldatenfriedhof
Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Soldatenfriedhof Kolmeshöhe als sich am 5. Mai 1985 der damalige Präsident der Vereinigten Staaten Ronald Reagan (1911-2004, US-Präsident 1981-1989) und Bundeskanzler Helmut Kohl (1930-2017, Bundeskanzler 1982-1998) zum 40. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges auf der Gedenkstätte Kolmeshöhe trafen und Reagan einen Kranz am Turm niederlegte. Für Aufregung sorgte dabei insbesondere die Tatsache, dass neben Kriegsgefallenen beider Weltkriege auch 43 Angehörige der Waffen-SS auf der Kolmeshöhe begraben sind: „… das größte PR-Debakel seiner [Reagans, Verf.] Amtszeit“ urteilte etwa der Spiegel über die später so genannte „Bitburg-Kontroverse“.
Durch diesen international bedeutsamen und bereits im Vorfeld höchst umstrittenen Besuch fand der Soldatenfriedhof weltweites Interesse und das Treffen sorgte in diesen Tagen für einen großen Massenandrang in Bitburg. Dennoch fand die Versöhnungsgeste von Kohl und Reagan sowohl in der amerikanischen wie auch der deutschen Öffentlichkeit und Presse auch zahlreiche Befürworter.
Bis heute gilt der Soldatenfriedhof in Bitburg als einer der geeignetsten Orte in Rheinland-Pfalz, der zu Einkehr und Besinnung auffordert.
(Cali Burton, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet
www.bitburg.de: Ehrenfriedhof Kolmeshöh (abgerufen 25.10.2017)
www.spiegel.de: „Eine eigenartige geistige Gymnastik“ (Der Spiegel vom 22.04.1985, abgerufen 12.03.2015)
de.wikipedia.org: Bitburg-Kontroverse (abgerufen 12.03.2015)