Geschichte
Zu der Gründung der Wasserburg Seinsfeld liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. In das Jahr 1325 datiert eine Urkunde, aus der hervorgeht, dass König Johann von Böhmen, Herzog von Luxemburg die Burg an Arnold von Blankenheim als Lehen ausgab. Vorher scheint die Anlage sich im Besitz der Herren von Ouren befunden zu haben.
Im Jahr 1461 verpfändet Wilhelm II. von Blankenheim Seinsfeld an den Ritter Johann von Kettge genannt von Ringsheim. Von diesem gelangte die Burg an die Grafen von Manderscheid, die sie als Lehen an die Herren von Lontzen gen. Roben ausgaben. Diese Adelsfamilie konnte die Burg 1485 zur Hälfte und 1511 schließlich ganz in ihre Verfügungsgewalt bringen. Durch die Heirat der Johann von Lontzen gelangte Seinsfeld im 17. Jh. an Arnold Dietrich von der Kaulen, der 1646 von Graf Karl von Manderscheid-Blankenheim mit der Herrschaft Seinsfeld belehnt wurde.
1650 wurde die Burg von französischen Truppen eingenommen. Ihre heutige Baugestalt geht im Wesentlichen auf einen tiefgreifende Umgestaltung um 1680 zurück. Im 18. Jahrhundert gelangte Seinsfeld an Wilhelm Ernst von Brackel und nach seinem Tode brachte seine Schwester Anna Maria den Besitz 1726 ihrem Gatten Johann Philipp Degenhard Freiherrn von Berg zu Dürffenthal zu.
Nach 1794 konnte der Notar München aus Düsseldorf die Burg erwerben. Als Besitzer von Seinsfeld folgten ihm 1812 die Familie Duvain, 1816 Carl List aus Meisenheim, 1817 Familie Schweitzer aus Frankfurt, 1824 Wilhelm Engler aus Brüssel und seit 19120 erneut die Nachkommen des Carl Leist.
Nach 1945 beherbergte die Wasserburg zeitweilig ein Kinderheim, während vor dem Zweiten Weltkrieg in den Gebäude eine kleine Pension untergebracht war. Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und ist daher nur von außen zu besichtigen. (Jens Friedhoff)
Kulturdenkmal
Burg Seinsfeld ist als Einzeldenkmal im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Eifelkreis (Stand Juni 2022) aufgenommen. Der dortige Text lautet:
„Burg Seinsfeld nördlich des Ortes (Denkmalzone): ehem. Wasserburg, Zentrum der Unterherrschaft Seinfeld, annähernd kreisrunde Anlage; innerer und äußerer Wallgraben, Ringmauer mittelalterlich; Dreiflügelanlage, 17./18. Jh. (bez. 1680), Westflügel 1939 und 1949 auf alten Fundamenten erneuert; mittelalterlicher viergeschossiger Wehrturm; am fünfseitigen Treppenturm zwei Renaissance-Grabsteine.“
(Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, August 2023, erstellt im Rahmen des Zukunfts-Check Dorf)
Internet
Seite der Ortsgemeinde Seinsfeld