Blutkreuz bei Büdesheim

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Landeskunde
Gemeinde(n): Büdesheim
Kreis(e): Eifelkreis Bitburg-Prüm
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 12′ 10,4″ N: 6° 34′ 25,62″ O 50,20289°N: 6,57378°O
Koordinate UTM 32.326.862,20 m: 5.564.006,54 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.541.008,45 m: 5.563.133,78 m
  • Blutkreuz  bei Büdesheim

    Blutkreuz bei Büdesheim

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    Udo Schikora, Büdesheim
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    Udo Schikora, Büdesheim
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Tief im Wald versteckt, steht eines der interessantesten und ältesten Kreuze des Kreises Prüm. Es ist sehr schwer aufzufinden und befindet sich in einem sumpfigen Gelände in der Nähe eines Baches. Auf einem schmalen, hohen Sockelstein ist ein vierkantiger Schaft angebracht, der mit kurzem Fuß zum achtkantigen Schaft übergeht. Im oberen Schaftteil ist die Errichtungszahl deutlich zu lesen: 1548. Darunter sind Zeichen eingehauen, die nicht gedeutet werden können. Kleine Übergangsspitzen unten und oben am Schaft leiten vom Vierkant zum Achtkant über; ein Merkmal, das das Kreuz als ein Werkstück aus der Zeit vor 1600 kennzeichnet. Ohne Kapitell geht der Schaft zum Nischenkreuz über. Die Nische ist giebelförmig und 13 cm tief. Die Außenkanten des Nischenkopfes weisen eine geringe Brechung auf. Das Abschlusskreuz sitzt mit seinen Querbalken unmittelbar auf der Nischenspitze; es fehlt also die untere Balkenlänge, ein Merkmal, das bei sehr alten Nischenkreuzen häufig zu finden ist. Die Kreuzbalken sind achtkantig geformt. Eigenartig ist es, dass auf dem Sockelstein die Jahreszahl „1542“ und auf dem Schaft „1548“ eingehauen ist. Die Gesamthöhe des Kreuzes beträgt 2,05 Meter. Im Ort und in der Umgebung ist das Kreuz allgemein als Blutkreuz bekannt. Die Sage vom Blutkreuz wird von den Dorfbewohnern von Generation zu Generation weitergegeben.

Die Sage vom Blutkreuz:
Einst war ein Jägersmann selbst am Sonntag zur Jagd gegangen. Mit großer Leidenschaft ging er dem Weidwerk nach. Wie er so im Wald herumpirschte, scheuchte er ein scheues Reh auf, flink sprang dieses hinter das Kreuz und suchte Schutz. Mehrere Male legte der Jäger auf das Reh an, verfehlte aber stets den Schuss. Unwirsch drückte er nun ein letztes Mal ab, direkt auf das Kreuz zielend.
Siehe da - jetzt tropfte rotes Blut aus dem harten Stein. Entsetzt wandte sich der Jäger ab. Er vergaß Reh und Jagd und verließ hastend den ihm unheimlich gewordenen Ort. Zuhause angekommen, fiel er tot zu Boden. Ein Schlag hatte seinem Leben ein Ende gesetzt. Der Herr hatte den gottlosen Weidmann gestraft.
Noch nach vielen Jahren waren die Blutspuren auf dem Stein zu sehen. Leute mit scharfen Augen wollen sie noch heute feststellen können. Man sagt, bis auf den heutigen Tag jage der Jäger mit seinen beiden Hunden um die Mitternacht um das Kreuz. Seine Seele könne keine Ruh finden.


Kulturdenkmal
Das Blutkreuz steht unter Denkmalschutz und ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Eifelkreis (Stand Juni 2022) aufgenommen. Der Eintrag lautet:
„Wegekreuz im Büdesheimer Wald südöstlich des Ortes, bei der Mineralquelle
sog. Blutkreuz, spätgotisches Nischenkreuz, bez. 1542 und 1548“

(Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, Juli 2023, erstellt im Rahmen des Zukunfts-Check Dorf)

Blutkreuz bei Büdesheim

Schlagwörter
Ort
54610 Büdesheim
Fachsicht(en)
Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung

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Kreisverwaltung Bitburg-Prüm: „Blutkreuz bei Büdesheim”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345595 (Abgerufen: 26. März 2025)
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