Einer Legende zufolge soll der Hl. Willibrord (658 - 739) ein Heiligtum der germanischen Göttin Freya zerstört und an dieser Stelle eine Marienkirche errichtet haben. Im Laufe der Zeit soll diese Kirche wieder zerfallen sein. Eine weitere Sage besagt, dass Graf Friedebald von Hamm auf einem Kreuzzug in türkische Gefangenschaft geriet. Er betete zur Muttergottes und bat um Befreiung aus seiner misslichen Lage. Das Wunder passierte und er erwachte, befreit aus seiner Gefangenschaft, in Weidingen. Zum Dank errichtete er an dieser Stelle eine Marienkapelle. Im Andenken an diese Legende hängen im Nordschiff der Kirche eiserne Handfesseln, die diese Gründungslegende mit dem Ritter von Hamm in Verbindung bringen.
Die Ursprungskirche wurde vermutlich im frühen 13. Jahrhundert errichtet und in den folgenden Jahrhunderten aufgrund des großen Pilgerstromes immer wieder vergrößert. Seit 1783 befindet sich der Kirchenbau in der heutigen Größe. Der spätbarocke Hauptaltar mit der gotischen Pieta (Gnadenbild) stellt nach der Renovierung ein besonderes Kunstwerk dar. Die Verbindungen von malerischen und plastischen Kunstelementen schaffen die Kulisse vergleichbar eines Theaters. Erbaut wurde der Hochaltar mit den beiden Seitenaltären in den Jahren 1781 bis 1783 durch den Meister und Bildhauer Eberhard Hennes aus Neuerburg. An der Südwand, links neben dem Eingang, hängt ein Retabel aus rotem Sandstein, vermutlich ein Bestandteil eines früheren Altares. Dieses entstand im 16. Jahrhundert und zeigt die Heiligen Hubertus, Antonius, Kornelius, Quirinus, Barbara und Ottilie.
Kulturdenkmal
Die katholische Pfarrkirche Mariä Empfängnis ist als Einzeldenkmal im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Eifelkreis (Stand Juni 2022) aufgenommen. Der dortige Text lautet:
„Kath. Pfarrkirche Mariä Empfängnis Hauptstraße 9: unsymmetrisch zweischiffige Stufenhalle; Untergeschosse des Turms wohl 1. Hälfte 13. Jh., Langhaus zeitgleich, evtl. wenig älter, 1783 eingreifender Umbau, Turmoberbau bez. 1783; Ausstattung; in der Kirchhofsmauer zwei Grabkreuze, 18. Jh., zwei Pfarrergrabsteine, Mitte bzw. fortgeschrittenes 19. Jh.; in kleiner Kapelle Pfarrergrabmal, um 1878; in der Aufbahrungshalle Altarretabel, wohl 15. Jh.; an der Kirchhofsmauer spätbarockes Schaftkreuz, bez. 1777“
(Kreisverwaltung Eifelkreis Bitburg-Prüm, erstellt im Rahmen des Zukunfts-Check Dorf, 2023)