Der hohe Burgberg auf welchem die Dasburg erbaut wurde, liegt an der Einmündung eines kurzen Seitentals in das Ourtal. Die flache Bergkuppe mit den Abmessungen von ca. 140 x 62 Metern fällt steil zur Our und zur Ortslage Dasburg ab. Erbaut wurde die heute ablesbare Anlage vermutlich im 12. Jhd. Annahmen über einen Vorgängerbau aus dem 9. Jhd. können bislang nicht belegt werden. Laut einem Kommentar zum Prümer Urbar (Güterverzeichnis der Abtei Prüm) erhielten 1222 die Grafen von Vianden die Burg als Lehen von der Abtei Prüm. Zu Füßen der Burg bildete sich die Siedlung „Daysberhc“. Nach einigen Besitzerwechseln übernahm 1417 Engelbert I. von Nassau die Burg und somit unterzeichneten fortan die Grafen von Nassau und Vianden die Lehensurkunden. Bis zur französischen Revolution wechseln sich die Häuser Nassau, Oranien und Isenghien auf der Dasburg als Burggrafen ab. Napoleon schenkte die Herrschaft Dasburg dem Marschall Oudinot, welcher 1813 die Burg auf Abbruch versteigerte. Die 36 Ansteigerer hatten die Auflage, die ersteigerten Bauteile innerhalb Jahresfrist zu schleifen. Das Gebiet östlich der Our und somit auch die Burgruine fielen nach der Entscheidung des Wiener Kongresses (1816) dem Königreich Preußen zu. Nach der preußischen Forstverwaltung ist heute das Land Rheinland-Pfalz Eigentümer der Liegenschaft. Der länglich ovale Burgbering ist in Nord-Süd-Richtung angelegt und im Norden über eine dreibogige Steinbrücke über tiefem Graben erschlossen. Heute sind zwei der drei Bögen vermauert. Die äußere Beringmauer des Burgareals ist noch in einer Höhe von ca. 5 Metern erhalten. Zwei Halbtürme und ein Turmrest sind noch vorhanden, wobei davon auszugehen ist, dass bauzeitlich eine größere Anzahl Türme errichtet wurden. Vom Torhaus ist lediglich die westliche Gebäudewand mit den unteren Gewändesteinen des Haupttores als höhere Brüstungsmauer ablesbar. Innerhalb der Vorburg bildet eine zweite Beringmauer das Plateau der Kernburg. Sie ist wie die äußere Ringmauer mit einer Vielzahl von schrägen Pfeilervorlagen ausgesteift. Von der ursprünglichen Wohnburg ist neben zwei Mauerstümpfen am Südende des Plateaus nur noch ein ca. 20 Meter hoher Teil des Bergfriedes erhalten. Seine Fundamente wurden direkt auf dem anstehenden Fels erbaut und er besaß vermutlich drei bewohnbare Geschosse über ungewöhnlich hohem Untergeschoss. Die Lage der ersten Wohnraumfenster ist am erhaltenen Turmstumpf gut ablesbar. Errichtet wurde die gesamte Anlage aus Grauwacke, für die Hausteine wurde roter Sandstein verwendet. Im nördlichen Teil der Vorburg wurden durch die preußische Verwaltung das sog. Forsthaus (1817) und ein Schulhaus (1848) errichtet. Die Schule musste aufgrund starker Kriegsschäden 1950 wieder aufgebaut werden. Heute dient das alte Schulhaus der Gemeinde als Versammlungsraum. Im Forsthaus befindet sich eine Außenstelle des Standesamtes. Hier kann in der guten Stube, mit traumhaftem Blick auf das Ourtal, der „Bund fürs Leben“ geschlossen werden. Im Obergeschoss betreibt die Ortsgemeinde eine Ferienwohnung. Die Ruinen der Burganlage wurden durch das Land umfangreich saniert. Der Verein „Historisches Dasburg“ kümmert sich um die kulturelle Inwertsetzung der Burganlage. Eine Befestigungsanlage anderer Art findet sich im unteren Teil des Burgberges. Die Wehrmacht ließ in den Jahren 1939/40 beim Bau des Westwalls zwei unabhängige Stollen in den Berg treiben. Die Stollenanlagen sind direkt mit der stark umkämpften Ourbrücke zu sehen. Da nach dem Krieg keine weitere Nutzung erfolgte, wurden beide Zugänge geschlossen.
Kulturdenkmal Die Burg Dasburg ist als Einzeldenkmal im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler im Eifelkreis (Stand Juni 2022) aufgenommen. Der dortige Text lautet: „Burgruine Dasburg Auf der Burg (Denkmalzone): wohl im 12. oder 13. Jh. von den Grafen von Vianden angelegte längsovale Anlage mit doppeltem Bering; äußere Mauer mit Resten von Flankierungstürmen, tlw. erhaltenes Brückentor, tlw. erhaltener Bering der Kernburg, Reste des wohl spätmittelalterlichen Hauptturms; Gesamtanlage mit Forsthaus 1817 und Schule, 1848, sowie Steilhängen und Vorgelände mit Halsgraben und Brücke“
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