Ein Wegkreuz ist ein Kreuz, das in katholischen Gegenden als Zeichen des christlichen Glaubens errichtet wird. Oft stehen diese Kreuze an Verkehrswegen, Feldrainen oder Waldrändern, sie finden sich aber auch im Wald, oder im Siedlungsbereich. Oftmals handelt es sich gleichzeitig um Flurdenkmale. Sie sind Ausdruck der christlich-religiösen Prägung einer Gegend und als solche Denkmäler der Volksfrömmigkeit. Durch ihre Inschriften sind sie zugleich häufig Zeugnisse der Ortsgeschichte und damit bedeutend für die Geschichte des Menschen, für Städte und Siedlungen. Sie sind prägend für das Landschaftsbild und dienen der Andacht. Insbesondere in frühen Zeiten war dies in ländlichen Gegenden, wo die Wege zur Kirche oftmals sehr weit waren, eine wichtige Funktion. Ferner können sie Stationen auf einem Prozessionsweg markieren.
Wegkreuze sind in Deutschland seit dem 14. Jahrhundert belegt; seit der Reformation entstanden sie fast nur noch in katholisch geprägten Gegenden. Seit dem 17. Jahrhundert wurden vermehrt Wegkreuze errichtet. Diese Hochphase steht einerseits in Zusammenhang mit verstärkten religiösen Aktivitäten und andererseits mit einer zunehmenden Kunstorientierung im Zuge des Barock. Eine Phase des verstärkten Verlustes von Wegkreuzen im Rheinland ist die Zeit der französischen Besetzung zwischen 1794 und 1815. uIm Zuge der Säkularisation wurden die Wegkreuze verboten Säkularisation. Nur einige wenige Wegkreuze überdauerten diese Phase, großteils, weil sie von der ortsansässigen bevölkerung versteckt wurden. Daher datieren die meisten der heutigen Wegkreuze in das 19. und 20. Jahrhundert.
Es gibt vielfältige, genauere Bezeichnungen für den Oberbegriff „Wegkreuz“. Als Gedenkkreuze bezeichnet werden Wegkreuze, die an ein Ereignis (Unfall o.ä.) und/oder an eine Person erinnern. Wetter- oder Hagelkreuze wurden zum Schutz vor für den Menschen, das Vieh und die Ernte bedrohlichen Witterungsereignissen aufgestellt. Oftmals werden Wegekreuze gezielt durch Baum- und/oder Strauchanpflanzungen eingerahmt. Sie stehen häufig auch an landschaftlich besonderen Stellen, wie am Kreuzungspunkt von Wegen oder an erhöhter Position, so dass sie besondere landschaftliche Identifikations- und Orientierungspunkte darstellen. Baulich bestehen viele Wegkreuze aus einem Sockel, einem darüberstehenden Schaft und einem Aufsatz, der oft als Kreuz ausgebildet ist.
Weg- und Gedenkkreuze gehören zur Gruppe der kulturhistorischen Kleinelemente. Sie sind oftmals letzte Zeugen einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft, die noch eine regionale Eigenart besaß. Durch den zunehmenden Verlust von wertgebenden historischen Merkmalen in den Kulturlandschaften bei gleichzeitigem Eintarg von globalisierten, universellen Elementen„wird die Tendenz zur Vereinheitlichung von Landschaft verstärkt. In dieser Gruppe sind deshalb Wegkreuze der Kulturlandschaft Eifel zusammengefasst,, weil sie als wertgebende Merkmale und in ihrer Vielzahl wichtige Funktionen für den Erhalt der regionalen Eigenart dieser Kulturlandschaft übernehmen.
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Empfohlene Zitierweise
Martina Gelhar, „Wege- und Gedenkkreuze in der Kulturlandschaft Eifel”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-343101 (Abgerufen: 18. September 2024)
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