Der Name des Kreuzes ist auf seine Funktion als Bestandteil der Prozession von Vossenack nach Heimbach aus (Heimbachprozession) zurückzuführen: Die Teilnehmenden zogen singend aus der Kirche aus. An Stumms Krüzche wurde das Lied beendet, „um schweigend den schwierigen Abstieg zur Mestrenger Mühle hinter sich zu bringen. Es ist durchaus verständlich, dass dieses Verstummen dem Kreuz seinen Namen gegeben hat“ (www.vossenack.nrw). In der Tradition als Bestandteil eines Prozessionsweges steht es auch heute am sogenannten „Missepaad“ (Pilgerpfad) nach Schmidt.
Ein Altkartenvergleich lässt vermuten, dass das Kreuz bis 1952 etwa gegenüber der Einmündung der Pfarrer-Hegger-Straße / Zum Schnepfenflug stand. Dort verlief die ursprüngliche Wegeführung hinab ins Kalltal. Zwischen 1952 und 1959 (TK 25 Blatt 5304) wurde dieser Weg ins Kalltal im Zuge von Flurbereinigungsmaßnahmen geändert.
Das Kreuz ist heute zugleich Mahnmal für die Kampfgeschehen der Allerseelenschlacht um Vossenack und Schmidt. Es wurde während der Kampfgeschehen des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt. Während der Blausteinsockel erhalten werden konnte, musste das aufgesetzte Kreuz einige Male ausgetauscht werden, „bis im Jahr 1990 Herbert Wilden auf Veranlassung des Ortsvorstehers Baptist Palm den Blausteinblock zur künftigen Erhaltung mit Bruchsteinen einfasste, da dieser zu zerfallen drohte. Oberhalb des Steines wurde in dem Mauerwerk eine Nische eingerichtet, in der ein Christuskopf als Bronzerelief hängt. Das gesamte Mauerwerk wurde mit einem schieferbedeckten Satteldach versehen“ (www.vossenack.nrw). Das Wegekreuz wird von zwei Buchen eingerahmt.
Der erhaltene, von Einschusslöchern gezeichnete Blausteinsockel trägt die Inschrift:
„Schau /
Du mein Volk /
Hier Deinen /
Erlöser, /
Verblutet /
am Kreuz /
aus Liebe /
zu Dir“
Du mein Volk /
Hier Deinen /
Erlöser, /
Verblutet /
am Kreuz /
aus Liebe /
zu Dir“
(Martina Gelhar/Nicole Schmitz, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2021)
Internet
www.vossenack.nrw: Wege-, Hauskreuze, Kapellen, Gedenksteine, -tafeln und Bilderstöcke (abgerufen am 09.09.2021)