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Ein verwitterter Grabstein mit aufgesetztem schmiedeeisernen Kreuz (2023).
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Markus M. Schmitz / LVR
Fotograf/Urheber:
Markus M. Schmitz
Medientyp:
Bild
Das „Grabkreuz von Anna Biehl“ befindet sich am Ende der Straße Heidenbäumchen im Wald zwischen Nonnenbach und Blankenheim an einer Kreuzung auf dem Knüppelberg. Der Errichtungszeitpunkt ist unbekannt. Das Kreuz hat die Maße 200x70x37cm (HxBxT).
Schon auf der Tranchot-Karte von 1808/09 ist auf dem Knüppelberg ein Kreuz eingezeichnet. Aufgrund der Bezeichnung „Russenkreuz” wird oft vermutet, dass es etwas mit “Russen” zu tun habe. Die Legende sagt, dass im Zuge der napoleonischen Kriege russische Soldaten in Blankenheim Station gemacht hätten und das Kreuz erinnere an ihre gefallenen Soldaten. Tatsächlich ist diese Deutung aber wohl frei erfunden. Enthymologisch gedeutet könnte die Bezeichnung etwas mit dem Wort „rauschen” zu tun haben.
Das heutige Kreuz wurde um 1950 in frommer Absicht vom Friedhof auf den Hügel auf dem Knüppelberg versetzt. Dabei handelt es sich um den ursprünglichen Grabstein der Anna Biehl. Die weiße Marmortafel mit ihrem Namen wurde entfernt; die alten Befestigungslöcher kann man heute noch erkennen. Auf einer Infotafel am Kreuz steht folgender Text: “An einer Wegespinne von fünf Wegen liegt ein 1 m hoher Hügel mit einem Durchmesser von rund 10 m. Darauf stehen heute zwei Kastanien und ein in sekundärer Verwendung hierher versetztes altes Grabkreuz. An diesem Hügel wurden im Jahre 1932 Ausgrabungen vorgenommen, die jedoch keinerlei Funde erbrachten. Von der Form her ist dieser Hügel mit Grabhügeln der Umgebung vergleichbar, die der vorgeschichtlichen Zeit zugeordnet werden. Wir haben deshalb ein Zeugnis der frühen Besiedlung in der Region um Blankenheim vor uns. Die Bezeichnung Russenkreuz ist volkstümlich, wegen fehlender geschichtlicher Bezüge allerdings irreführend.” (Verfasser Klaus Grewe) .
Kulturhistorische Bedeutung: Das Wegkreuz ist Ausdruck der Frömmigkeit in einer christlichen, vorwiegend katholisch geprägten Gegend und Zeuge einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft.
(Til Mengewein, LVR-Abteilung Kulturlandschaftspflege, 2024 / mit freundlichem Hinweis von Herrn Markus M. Schmitz)
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