Im Gegensatz zu den meisten anderen Tagebauen des Mitteldeutschen und Lausitzer Braunkohlereviers blieb der Tagebau von der Stilllegung verschont und hat auf Bemühen der Politik und Wirtschaft das Recht zum Abbaggern bis ca. 2030 erhalten bzw. das Kraftwerk Lippendorf zu beliefern. Eine kleine mobile Kohlenhalde sichert kleinere Subunternehmer.
Durch die Abbaggerung des Ortes Heuersdorf mit seinem Ortsteil Großhermsdorf konnte der Tagebau Vereinigtes Schleenhain 2005 weiterbetrieben werden. Im Zuge der Devastierung des Ortes wurde die Emmauskirche nach Borna umgesetzt.
Aktiver Großtagebau im Bandbetrieb mit drei Abbaufeldern Schleenhain, Peres und Groitzscher Dreieck; Tageanlagen mit Leitstand, Verwaltungsgebäude, Wache, Waschkaue, Kantine, Feuerwehr, Werkstätten und Lagerhallen der Instandhaltung, Hubschrauberlandeplatz sowie Tankanlage in Pödelwitz; Abbaufeld Schleenhain mit zwölf Tagebaumaschinen und Bandanlagen; Abbaufeld Peres mit zehn Tagebaumaschinen und Bandanlagen; Umspannwerk; Hochwasserschutzsystem; Kohlemisch- und Stapelplatz mit Brecherturm, Kohlenprobennehmer, Kratzenkettenförderer, Mobile Halde, Absetzer und Waagstation (auf ehem. Tagebau Peres); Abbaufeld Groitzscher Dreieck; Schauobjekte und Aussichtspunkt als Ort der Vermittlung; Infrastruktur und Wasseraufbereitung.
Im weiteren Umfeld zeigen sich erste Tagebaufolgelandschaften des Tagebaus Peres mit Verwertungsanlagen der Mitteldeutschen Umwelt- und Entsorgung GmbH für Reststoffe aus Kraftwerk zur Böschungsbefestigung, Schleenhain und Groitzscher Dreieck mit renaturierten und rekultivierten Flächen sowie Orte der Vermittlung.
Dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain kommt neben der bergbau- und technikgeschichtlichen großen Bedeutung auch hoher regionalgeschichtlicher Identifikationswert zu.
Zudem enthält der Großtagebau eine wichtige, seltene Denkmaleigenschaft: der Gebrauchs- und Funktionswert. Mit Stilllegung, Rückbau, Sanierung und dementsprechendem Verkauf und Teilverkauf der Maschinen und Geräte würde dieser Funktionswert verloren gehen. Daher ist anzuraten und zu prüfen, inwieweit Teile des Großtagebaus als Funktionseinheit zu sichern und zu bewahren wären.
(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
- Erbauung Seit 1995
Quellen/Literaturangaben:
- Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011, S. 130.
- Scheffler, Martin (Hg.): Baumaschinen, Erdbau- und Tgaebaumaschinen. 2. Aufl., Heidelberg 2012.
- MIBRAG (Hg.): Datenblätter zu den Tagebaumaschinen. In: MIBRAG Tagebau Vereinigtes Schleenhain, unveröffentlicht 2021.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: MIBRAG mbH (GND: 16330196-7)
- :
- :
BKM-Nummer: 30600145