Abbaufeld Groitzscher Dreieck

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Groitzsch, Lucka
Kreis(e): Altenburger Land, Leipzig
Bundesland: Sachsen, Thüringen
Koordinate WGS84 51° 06′ 24,8″ N: 12° 18′ 45,88″ O 51,10689°N: 12,31275°O
Koordinate UTM 33.311.884,56 m: 5.665.146,20 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.522.008,93 m: 5.663.581,81 m
  • Tagebau Vereinigtes Schleenhain, ehemaliges Abbaufeld Groitzscher Dreieck, Schrägluftbild von Südost

    Tagebau Vereinigtes Schleenhain, ehemaliges Abbaufeld Groitzscher Dreieck, Schrägluftbild von Südost

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
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Der Tagebau Vereinigtes Schleenhain ist ein aktiver Tagebau der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft (MIBRAG) und besteht aus den Abbaufeldern Schleenhain, Peres und Groitzscher Dreieck, die vor der Fusion zum Großtagebau als eigenständige Tagebaue betrieben wurden. Das Abbaufeld Groitzscher Dreieck liegt m Süden des Landkreises Leipzig unmittelbar an der Landesgrenze zum Freistaat Thüringen. Es stellt innerhalb der drei Abbaufelder eine Besonderheit dar, denn im Groitzscher Dreieck sollte der bereits seit 1991 stillegelegte Tagebau des früheren VEB Peres in der ursprünglichen Planung ab 2030 für etwa zehn Jahre wieder aufgenommen werden. Zwischen 1974 und 1991 wurden in 17 Jahren 243,5 Mio. Kubikmeter Abraum und in 14 Jahren 45,6 Mio. Tonnen Kohle aus den vier übereinander liegenden Flözen gefördert. Ein Vorrat von etwa 70 Millionen Tonnen liegt im verbliebenden Kohlefeld, der jedoch infolge des 2021 beschlossenen Ausstiegs aus der Kohleverstromung und der Laufzeitverkürzung des Kraftwerks Lippendorf nicht mehr abgebaut werden soll. Im Abbaufeld waren verschiedene Großgeräte im Einsatz, wie Eimerkettenbagger und Bandwagen für den Abraumbetrieb, Schaufelradbagger für den Abraumbetrieb und zur Kohleförderung sowie Absetzer zur Verkippung. Die Geräte wurden alle verschrottet oder zum Abbaufeld Schleenhain überführt und dort weiter eingesetzt.
Durch den bis 1991 erfolgten Tagebau kam es in den 1970er und 80er Jahren zu (Teil)Devastierungen der Ortschaften Berndorf, Zschagast und Käferhain sowie zur Stilllegung und Demontage des Abschnitts GroitzschLucka der der Bahnstrecke GeschwitzMeuselwitz. Die geplante Devastierung von Langenhain wurde 1990 gestoppt, seit 2021 steht fest, dass der Ort Obertitz nicht mehr für den Tagebau weichen muss. Nach der Rekultivierung der Tagebaufolgelandschaft und der bis 2060 prognostizierten vollständigen Flutung des Restlochs wird der etwa 840 Hektar große Groitzscher See zu den größten künstlichen Gewässern in Mitteldeutschland zählen.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021/2022)

Datierung:
  • Erbauung 1974-1991 (2030-2040 ursprünglich geplant), Kohleförderung ab 1977 (Tagebau Vereinigtes Schleenhain, Abbaufeld Groitzscher Dreieck)

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hgg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer; 3. Aufl., Leipzig 2016, S. 227/228.
  • Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen; Beucha/Markkleeberg 2011, S. 158, 173, 290.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: MIBRAG
  • Eigentümer: MIBRAG

BKM-Nummer: 30100124

Abbaufeld Groitzscher Dreieck

Schlagwörter
Ort
Berndorf
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Abbaufeld Groitzscher Dreieck”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100124 (Abgerufen: 21. Mai 2024)
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