Typisch an dieser Baureihe ist, dass die Drehachse des Seil-Abstützdreiecks durch die Mittelachse der Säule geht und die Ausgleichsgewinde und der Oberbau übereinanderliegen. Das Schüttgut, welches über die Eimerleiter hinauf/hinab befördert wird, wird direkt an der Mittelsäule durch einen Drehteller umgelenkt und fällt auf das Band des drehbaren Verladebandauslegers. Die Steuerung findet über die beiden Baggerhäuschen seitlich der Mittelachse statt. Zur Funktionseinheit des Eimerkettenbaggers 353 gehört der Bandwagen 825.
Der Eimerkettenbagger war vor seiner Umsetzung zum Tagebau Schleenhain im Tagebau Groitzscher Dreieck im Einsatz und wurde zwischenzeitlich einer maschinetechnischen und stahlbautechnischen Ertüchtigung unterzogen. Dabei erhielt der Bagger eine Modernisierung des Stahlbaus, Förderwege und Verschleiß sowie einen Korrosionsschutz. Die letzte Wartung fand im Mai 2006 statt.
Alle Tagebaugroßgeräte wurden in den Jahren nach der Wende komplett technisch überarbeitet, Elektrotechnik wurde erneuert, alle Bagger und Absetzer verfügen seitdem über ein GPS-System und Bildschirme in den Fahrerständen.
Ihm kommt bergbaugeschichtlich, regionalgeschichtlich sowie technikgeschichtlich große Bedeutung zu.
Zudem ist dieser Eimerkettenbagger aktuell noch in Betrieb, was einen hohen Gebrauchs- und Funktionswert mit sich bringt.
(Cynthia Thomas, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)
Datierung:
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Quellen/Literaturangaben:
- MIBRAG (Hg.): Datenblätter zu den Tagebaumaschinen. In: MIBRAG Tagebau Vereinigtes Schleenhain, unveröffentlicht 2021., Datenblatt Eimerkettenbagger 353 ERs 710.
- Scheffler, Martin (Hg.): Baumaschinen, Erdbau- und Tagebaumaschinen. 2. Aufl., Heidelberg 2012.
- Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen. Beucha/Markkleeberg 2011.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: MIBRAG mbH (GND: 16330196-7)
- Entwurf/Ausführung: TAKRAF (GND: 2076897-7)
BKM-Nummer: 30600179