Schauobjekt Lore/Hunt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Groitzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 13,63″ N: 12° 22′ 3,84″ O 51,12045°N: 12,36773°O
Koordinate UTM 33.315.787,19 m: 5.666.515,12 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.525.852,46 m: 5.665.108,66 m
  • Tagebau Vereinigtes Schleenhain, Ausstellungsstück, Lore aus dem Tagebau

    Tagebau Vereinigtes Schleenhain, Ausstellungsstück, Lore aus dem Tagebau

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
    Bild
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Die Lore steht als Ausstellungsstück am Aussichtpunkt an der Westseite des Abbaufeldes Schleenhain und ist nur vom Betriebsgelände aus erreichbar. Sie gehört mit der Rüttelraupe mit Bandanlage und fünf Schautafeln zum Informationspunkt der MIBRAG im Tagebau Schleenhain. Der heute am Aussichtspunkt aufgestellte Förderwagen, auch Hunt oder Lore genannt, diente ursprünglich als gleisgebundenes Fördermittel zur Förderung von Abraum bzw. Abraummaterial im Braunkohlebergbau. Die ersten Förderwagen wurden im Bergbau Untertage ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Streckenförderung eingesetzt. Anfänglich wurden diese von den jungen Bergleuten von den Abbaubetriebspunkten bis in die Hauptstrecken geschoben und von dort aus von Grubenpferden oder mittels Seilförderung zum Füllort gefördert. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ging man dazu über, Wagen mit größeren Fassungsvermögen zu entwickeln und einzusetzen. Die Bauform des Förderwagens setzt sich aus den drei Hauptbestandteile des Wagenkastens, Rahmengestells und Radsatzes sowie den Verbindungs-und Bauelementen der Kupplung und des Puffers zusammen. Entscheidend für die Konstruktion des Wagenkastens sind stets die Querschnittform, der verwendete Werkstoff, der Fassungsraum und seine Abmessungen. Der am Aussichtpunkt präsentiert Förderwagen zeigt einen muldenförmigen Querschnitt und gehört damit zu dem meist verbreiteten Wagenkastentyp. Mit seiner genieteten Stahlblechkonstruktion des Wagenkastens dürfte die Lore zu den früheren Modellen gehören. Das Untergestell der Lore, das die Verbindung zwischen Wagenkasten und Radsätzen herstellt, besteht aus zwei eisernen U-Profilen. An den Stirnseiten des Untergestells ist die Kupplung aus Eisenringen angebracht, in die ein dazugehöriger Haken einhaken konnte. Ein Puffer zum Abfangen auftretender Stöße durch den Förderbetrieb ist nicht erkennbar. Der Radsatz aus Eisen, auch Geläuf genannt, besteht aus Achse und Rad sowie den dazu gehörigen Verbindungsstücken und ist am Unterboden des Untergestells befestigt. Der Abstand der beiden Speichenräder liegt zwischen 400 und 600 Millimeter und kann somit in die Spurbreite von 600 oder 750 Millimeter gebracht werden. Der Lore kommt bergbaugeschichtlich und technikgeschichtlich große Bedeutung zu.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021/2022)

Datierung:
  • --

Quellen/Literaturangaben:
  • --

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: MIBRAG
  • Eigentümer: MIBRAG

BKM-Nummer: 30100132

Schauobjekt Lore/Hunt

Schlagwörter
Ort
Pödelwitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Schauobjekt Lore/Hunt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100132 (Abgerufen: 26. März 2025)
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